Features, Nachhaltigkeitsprinzipien und so

Das mit der Holzkarte versteh ich nicht. Da ist doch sicher auch kein Holz-Chip drin, oder?
Denkt man da nicht sofort an Greenwashing, selbst wenn es nicht dahintersteckt, einfach weil es so plump ist?

Das ist eine relativ zynische Sicht auf die Dinge. Ist nicht alles greenwashing, was alle for-profit-Firmen machen, wenn sie behaupten, sie seien nachhaltig? Solange es ums Geld machen geht… :man_shrugging:

Natürlich ist die Elektronik, die in einer (in jeder!) Karte verbaut ist, nicht aus Holz und auch sonst nicht aus einem nachhaltigen Rohstoff. Aber das ist bei anderen Banking-Produkten auch nicht schlechter oder besser. Die Holzkarte ist ein Marketing-Instrument für ein Produkt, das insgesamt nachhaltiger ist, als vergleichbare Konkurrenzprodukte. Das ist kein greenwashing.

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Mein Kommentar zur Holzkarte sollte kein Spott sein und nicht respektlos. Tut mir leid, wenn ich damit jemanden verletzt habe.
Mir geht es auch nicht darum, ob Tomorrow greenwashing betreibt. Und ich denke auch, dass es schon zimelich gut ist, weniger schlecht zu sein, als andere.
Der Kern meiner konstruktiv gemeinten Kritik ist, dass eine Holzkarte zumindest bei mir den Eindruck erweckt, dass hier auf sehr platte Art und Weise auf grün gemacht wird - was vielleicht eher misstrauisch machen könnte, als für die Bank zu begeistern. Also genau den gegenteiligen Effekt hat.
So weit ich weiß, hat Tomorrow ja überhaupt nicht die Kunden im Fokus, die sich so stark von äußerlichem anziehen lassen, wie bspw. einer transparenten Karte bei N26 (Das war für eine Freundin ein Argument, sich die zu holen). Und mir scheint das ein großer Aufwand zu sein, dafür, dass zumindest meine Karte eigentlich nur die Person an der Kasse sieht und daher der Werbeeffekt sich in grenzen halten könnte.
Und ein richtig guter Punkt deinerseits ist die Profit-Orientierung von Tomorrow. Das wird wahrscheinlich immer ein wunder Punkt sein. Gerade weil hier ja Kunden im Blick sind, die bewusste Entscheidungen machen, nachhaltig denken und in dem Zuge vielleicht auch den Unternehmenszweck in ihre Überlegungen miteinbeziehen.

@Shrsh vielen Dank für Deinen Input. Und keine Sorge: Deine Frage ist durchaus berechtigt und sogar fantastisch, denn sie spielt noch mal auf einen sehr wichtigen Punkt an, der nicht vergessen werden darf.

Die Mission von Tomorrow war und ist (und wir sein), nachhaltiges Banking aus der Niesche zu holen. Führen wir uns noch mal vor Augen, dass gerade mal ~300-400.000 Kundinnen in Europa bei einer wirklich nachhaltigen Bank sind. Das ist ein minimaler Anteil von sehr sehr vielen Menschen in Europa. Unser Ansatz ist also nicht unbedingt anderen nachhaltigen Banken die Kundinnen abzujagen. Die Maxime ist, all jene zu nudgen, die eh schon tendenziell nachhaltig denken und auch diejenigen einfach mitzuziehen, denen egal ist, ob wir nachhaltig sind oder nicht. Bei der ersten Gruppe steht die Nachhaltigkeit klar im Vordergrund. Bei der letzteren spielt das Argument des styles oder der Marke schon eine Rolle. Banken dürften sich in den kommenden Jahren eh von dem Glauben verabschieden, einfach mit dem Status Quo weitermachen zu können. Wir sehen es jetzt schon an den N26’s, Bunq’s, Curve’s, Trade Republic’s etc.: Finanzprodukte wandeln sich auch ein Stück weit in ein Lifestyle Produkt. Wir bleiben da genauso am Zahn der Zeit dran und versuchen eine gute, aufrichtige Mischung zu schaffen.

Der Kern unserer Nachhaltigkeitsarbeit wird aber natürlich nach wie vor auf den Depositen der Kundinnen liegen. Ob impact investments oder Produkte zur privaten Anlage: Geld muss nicht nur bei einer nachhaltigen Bank liegen sondern nachhaltig arbeiten. Das ist nicht so einfach zu kommunizieren. Aber unsere liebe Silvi macht das schon ganz wunderbar im Rahmen des Formats Money Matters 6 Gründe, warum das Thema Geld bei Deinen Vorsätzen für 2021 nicht fehlen sollte. Was natürlich viel wirksamer in der Öffentlichkeit ist, ist sowas wie eine Holzkarte. Das liegt natürlich vor allem daran, dass das als Information viel leichter zu greifen und zu verarbeiten ist. Ich denke das ist fair und gut so.

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@Shrsh Tatsächlich muss ich um Entschuldigung bitten, weil ich deinen Beitrag offenbar falsch verstanden habe. Das Risiko, dass Leute das so wahr nehmen, ist natürlich faktisch gegeben. Aber die Antwort von @Vinz war natürlich eh deutlich besser :slight_smile: