5% Verzinsung beim Crowdinvesting

Hallo,
mich interessiert, woher die 5% Zinsen vom Crowdinvesting kommen. Bei wirklich nachhaltigen Anlagen kann ich mir eine solche Rendite nicht erklären, vielleicht hat ja hier jemand mehr Einblick.

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Das kannst du dir als Darlehenszinsen oder Dividende vorstellen. Zahlt also Tomorrow, das wird nicht refinanziert durch nachhaltige Investments sondern durch den potenziellen Gewinn der Firma.

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außerdem gibts die 5% nicht jährlich sondern erst nach 5 Jahren, wenn es Tomorrow dann noch gibt. Ist halt Risikokapital - das ist meist deutlich besser verzinst.

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Ich hoffe wirklich, dass hier jeder nur sein „Spielgeld“ investiert. Wenigstens gibt es eine klare Warnung, dass das ganze mit erheblichen Risiken verbunden ist und man sein ganzes Geld verlieren kann.

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Ja, ich sehe das ähnlich. Grundsätzlich halte ich das Konzept für unterstützenswert, aber das Risiko ist schon sehr hoch. Ein bisschen wie Lotto für Idealisten, mit leicht besseren Gewinnchancen :wink:

Irgendwoher muss der Gewinn doch aber kommen, der ausgeschüttet wird, oder? Das können Dann doch z.B. auch die Zinserträge aus den nachhaltigen Investments (,die Tomorrow mit dem Geld der Kundeneinlagen tätigt, Bonds etc.) sein.
Generell macht es die Produkte der Bank ja insgesammt umso teurer, je mehr zusätzliche Zinsen an die Crowd oder sonstige Anleger ausgezahlt werden müssen.
Umgekehrt würden die Produkte der Bank günstiger werden, wenn sie Geld zu günstigeren Konditionen bekommen würde. Damit würde auch ihre Attraktivität und folglich ihr Impakt steigen.
Das wäre doch mal eine Umfrage wert zu welchen Konditionen die Kunden ihrer Banke Geld leihen würden. Ich könnte mir vorstellen, dass da manche bereit sind für weniger Rendite zu investieren, wenn die Hauptmotivation beim Nachhaltigkeitsgedanken liegt.
Die Frage führt aber noch weiter: Soll die Bank vor allem dem Zweck dienen, dass hier Menschen in nachhaltige Projekte investieren können und die Gelegenheit zum Divestment haben - oder geht es darum Investoren oder Anleger reich zu machen.
Glaubwürdig wäre für ersteres, dass die Bank vor allem den Kunden und Mitarbeitern gehört (mit Mitspracherecht), die von Natur aus kein Interesse haben, dass hier groß Geld ausgeschüttet wird, denn das muss ja vorher mit ihnen verdient werden.

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Ja, freilich. Aber diese Investition hier ist Risikokapital. Du bekommst Firmenanteile, und die werden nach einer festen Laufzeit handelbar. Aus welcher Quelle Tomorrow das finanziert, ist deren Problem. Mit Zinserträgen könnte man die 5% ggf. erreichen, aber dann stünde das Kapital nicht zur Verfügung, sondern wäre investiert. Tomorrow macht diesen Zirkus ja nicht, um Kundeneinlagen zu akquirieren, sondern um Barmittel für Wachstum und Investition ins Produkt zu beschaffen.

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Ich denke, das ist eben gerade der Knackpunkt, dass es mich als Anleger eben doch interessieren sollte, wo das Unternehmen das Geld hernehmen möchte, dass es mir auszahlen will. Je mehr es mir auszahlen muss, desto teurer wird es seine Produkte machen müssen. Und das kann ich, als vom nachhaltigen Konzept Überzeugter, eigentlich nur bis zu einem gewissen Grad wollen (Wo finde ich das Gleichgewicht zw. Idealismus und Renditeabsicht].
Und sry für die missverständliche Formulierung - ich meine die Investitionen der Tomorrow Bank, also social Bond etc., nicht das Geld, dass ich als Anleger investiere.

Es ist ja so: Tomorrow plant, in den nächsten Jahren in die Gewinnzone zu fahren. Demnach erhalten alle Investoren eine entsprechende Gewinnbeteiligung statt der 5% Verzinsung, sofern die Gewinnbeteiligung höher ausfällt. Sollten sie es nicht schaffen, werden nach 5 Jahren wohl einige Investoren aussteigen und sich die 5% auszahlen lassen. Falls das Tomorrow tatsächlich finanziell überfordert, hat das Unternehmen ganz andere Probleme und rutscht in die Zahlungsunfähigkeit, womit das Risikokapital auch größtenteils futsch ist.
Als Investor ist man halt auch ein wenig Idealist und vertraut auf den Geschäftssinn der Firma. Ich persönlich finde die Idee hinter Tomorrow sehr interessant und zukunftsweisend. Natürlich lässt sich mit „schmutzigen“ Geschäften mehr verdienen, aber das will weder Tomorrow noch ich.
Btw: Das Crowdinvesting hat die geplanten 2 Mio€ schon überschritten.

Ich glaube nicht, dass Zinserträge mittelfristig bei Tomorrow die große Rolle spielen werden. Zum Vergleich, die 2018er-Zahlen von N26: Zinserträge 5,1 Mio., Provisions- und sonstige Erträge: 43,6 Mio. – jetzt ist Tomorrow nicht N26, aber das Marktumfeld ist das gleiche.

Bei den 5% handelt es sich um ganz normale Kapitaldienst-Zinsen. Wenn wir bei einer Bank einen Kredit aufnehmen würden, hätten wir die auch, auch in vergleichbarer Höhe. Wir werden diese Zinsen entweder aus unseren Umsätzen begleichen oder durch die Aufnahme neuer Unternehmenskredite oder aber (und jetzt bitte nicht erschrecken) gar nicht - weil wir a.) Gewinne erwirtschaftet und ausgezahlt haben, die höher als 5% Deines Investments sind oder b.) durch einen Teil-Börsengang entsprechende Erlöse erzielt und ausgeschüttet haben.

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