Anlagekriterien

Für die konkreten Investitionen zur Zeit mag das sicher zutreffen. Das Problem ist aber, dass Tomorrow eben doch einen sehr umfassenden Anspruch an Nachhaltigkeit erhebt.
Das betreffende Problem lässt sich nicht mit " ‚moralisch‘ und damit vermeintlich rein subjektiv" entsorgen.

Vielleicht kann mich mal jemand abholen… Ich kenne mich in der Theamatik nicht aus. Inwiefern ist verbrauchende Embryonenforschung nicht nachhaltig bzw. warum kann man es als nicht nachhaltig ansehen?
Weil es „im Kern für den Menschen schädlich“ ist? Läuft es dann auf die Frage hinaus, ob man einen Embryo als Mensch ansieht?
Oder wie ist da der Zusammenhang?
Danke! :slight_smile:

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Mich würde auch interessieren, was an den beispielhaften Themen von @Aaron nicht nachhaltig ist.

Wichtig ist, dass man das objektiv begründet - moralisch ist das natürlich eine ganz andere Schiene.

Da ist er wieder, der „Moral“-Stempel. Und weg mit unbequemen Themen…
Ich sag mal so: Wenn verbrauchende Embryonenforschung unter „nachhaltig“ verbucht werden kann, dann geht das beim Kückenschreddern auch.

Du versuchst, Sachen die (leider nicht) für manche moralisch verwerflich sind, einfach subjektiv als nicht-nachhaltig zu deklarieren.

Sorry, das geht nicht. Begründe objektiv warum das so ist und dann hat man eine Grundlage für eine gute Diskussion. Aber nicht so.

Dazu kommt, dass viele vielleicht nicht mal wissen, was genau „verbrauchende Embryonenforschung“ ist. Erklär es doch mal…

Ich könnte mich mit einer Bank anfreunden, die ehrlich bemüht wäre, alle mitzunehmen. Die sagt, durch Gendersprache gehen wir auf „Nummer Sicher“ und zeigen - bei aller Umstrittenheit dieser Methode - dass wir inklusiv denken, aber auch durch den Schutz entstehenden menschlichen Lebens auf „Nummer Sicher“ geht - auch wenn das nicht alle für nötig halten - und damit inklusiv ist und verhindert, dass Menschen zur Verfügungsmasse werden.
Durch verbrauchende Embryonenforschung und Abtreibung gehen einzigartige Menschen verloren - was ist daran nachhaltig?
Die Frage ist rhetorisch, natürlich nichts.

Mein Verständnis von Nachhaltigkeit hat weder etwas mit Embryonen noch mit Kükenschreddern zu tun. Für mich ist nachhaltig, was man ohne an eine Grenze zu stoßen und Schulden für die nächsten Generationen zu schaffen immer weiter machen kann. Das lässt sich sowohl auf Ökologie als auch auf Ökonomie beziehen. Aber ich sehe nicht, wie man mit dieser Definition gegen Nutzung von Embryonen oder das Schreddern von Küken argumentieren kann. (Bei den Küken käme höchstens der ökologische Aspekt der Tierhaltung als Ganzes in Frage, aber darum geht es ja nicht, weil Embryonennutzung hat keine ökologische Dimensionen.) Ich bin trotzdem gegen das Schreddern von lebendigen Lebewesen. Bei den Embryonen bin ich mir noch nicht sicher. Aber beide Überlegungen haben nur etwas mit ethischen Fragen zu tun und nichts mit Nachhaltigkeit.

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Ich habe die letzten Tage hier viel mitgelesen und habe den Eindruck, dass die ganze Thematik sehr in eine Grundsatzdiskussion abgerutscht ist.
Ich finde es wichtig an dieser Stelle zu sagen das niemand sich anmaßen kann über Abtreibungen zu urteilen es sei denn es betrifft einen persönlich.

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Aufrichtige Frage: Bist du der Ansicht (denn so verstehe ich das), dass du ein genereller Gegner von Abtreibungen bist, d.h. der Ansicht, dass Abtreibungen verboten sein sollten?

Das Sustainable Development Goal der Vereinten Nationen zum Thema „Sexual and Reproductive Health“ setzt sich ausdrücklich für die Verfügbarkeit von sicheren Möglichkeiten zur Abtreibung ein.

Sofern sich Tomorrow also an den SDGs ausrichten will, wäre die Unterstützung von Anliegen und Unternehmen, die die Verfügbarkeit von Schwangerschaftsabbrüchen sicherstellen, kein Ausschlusskriterium - ganz im Gegenteil. Wer Abtreibungen komplett verbieten will, dürfte demnach im Geschäftsmodell von Tomorrow nicht vertreten sein.

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Abschließendes Statement unsererseits zu diesem Topic:

Das Thema ist Teil unserer Anlagekriterien. Es ist sogar in den Negativkriterien enthalten

Die Verwendung von menschlichen embryonalen Zellen und Embryos in der Forschung und der Handel von diesen wird bei unseren Investitionen ausgeschlossen.

Dies liegt daran, dass die Verwendung menschlicher embryonaler Stammzellen in Deutschland nur mit Einzelfallgenehmigung durch das RKI erlaubt ist und uns die Offenlegungen diesbezüglich momentan nicht durchsichtig genug sind.

Ich möchte auch noch darauf hinweisen, dass unsere Anlagekriterien ein lebendiges Dokument sind, in welches wir natürlich auch neue Entwicklungen in der Forschung und Gesetzeslage mitaufnehmen.

Ich schließe das Topic hiermit, da die Frage beantwortet wurde :slight_smile:

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