Dispo (Überziehungsrahmen) für Österreich

Nachdem es bis heute nicht möglich ist, in Österreich beim Konto ins Minus zu gehen, schlage ich folgende unbürokratische Vorgangsweise vor:
Ins Minus zu gehen ist insoweit möglich als Guthaben auf den Pockets vorhanden ist.
Dafür sollten dann auch keine Zinsen verrechnet werden, weil in Summe ja tatsächlich gar kein Dispo in Anspruch genommen wird, weil in den Pockets ja Guthaben vorhanden ist UND dieses Guthaben in den Pockets NUR über das Hauptkonto rausgenommen werden kann. NULL Risiko für Tomorrow und bitte auch Null Zinsen für die Kontoinhaber. Über die Kontoführungsgebühr kommen eh auch Gebühren zusammen.

Wenn dann mal ein ECHTER Dispo in Österreich möglich ist, schlage ich vor erst dann Zinsen zu verlangen, wenn es in Summe wirklich ein Minus ist (Konto und Pockets aufsummiert).

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Interessante Idee! Klingt nach einer „einfachen“ Lösung, ist aber regulatorisch sicher nicht so schlicht. Hauptkonto und Pockets sind getrennte Konten, die separat im Bankensystem geführt werden. Was du vorschlägst, wäre im Prinzip eine Art „gesicherter Kredit“, bei dem eine geduldete Überziehung des einen Kontos mit dem Guthaben auf einem anderen Konto abgesichert wird, so ähnlich, wie „secured credit cards“ in den USA und anderen Märkten funktionieren. Dazu müsste Solaris die entsprechenden Grundlagen schaffen, weil diese „interne Kreditsicherung“ in deren Bilanz abgebildet werden muss.

Allerdings halte ich es für unrealistisch, den Service „kostenlos“ zu bekommen. So wie du den Vorschlag beschreibst, wird die geduldete Überziehung ja nur abgesichert durch das Guthaben in den Pockets. Es findet kein automatischer Ausgleich der Salden statt. Du bist also „echt“ im Minus mit einem der beiden Konten, so ähnlich, wie man mit einer Kreditkarte „echt“ im Minus ist, bis man z.B. am Ende des Monats den Saldo wieder ausgleicht, auch wenn man während der ganzen Zeit immer genügend Geld auf dem Girokonto hat.

Dispozinsen sind nicht nur da, die Bank gegen Kreditausfälle abzusichern. Sie sind ebenso eine Vergütung für die Bereitstellung des geliehenen Geldes selbst. Manche Banken bieten zwar zinsfreie Kontoüberziehungen an, aber ich bin mir sehr sicher, dass das dann einfach in den Preis des Kontos selbst mit eingepreist ist.

Selbst wenn Tomorrow so eine Idee mit einem übergreifenden Kontensaldo realisieren wollen würde, aus rein regulatorischer Sicht ist so ein „virtuelles Zusammenwerfen“ diverser Salden und das Bereitstellen „virtueller Kredite“ nicht möglich. Es gibt strenge Vorgaben, wie Banken solche Vorgänge im Hauptbuch der Bank, der eigenen Bilanz, abbilden und deklarieren müssen. Und auf der Seite von Solaris sehe ich leider wenig Anreiz, Ressourcen in ein Angebot zu stecken, an dem sie nichts verdienen.

Etwas realistischer wäre vielleicht ein Mechanismus, der das Zurückgeben einer Lastschrift verhindert. Statt die Lastschrift mangels Deckung platzen zu lassen, könnte eine automatische Umbuchung von einem Pocket aufs Hauptkonto erfolgen oder so.