Kosten/Einnamenübersicht nach Empfänger/Geschäft/etc

Moin,
durch eine Zeit im Ausland musste ich neben Tomorrow vorübergehend ein anderes Konto einrichten. Die dortige Anbieterin Monzo, auch eine reine App-Bank, hat zwar keinen Anspruch Nachhaltig zu sein, hat aber Tomorrow gegenüber aber viel voraus in Sachen Übersichtlichkeit und sinnvollen Funktionen, die teilweise recht simpel sind. Vielleicht könnte sich Tomorrow ein paar Dinge dort abgucken.

Beispielsweise wäre es nett, wenn man sich die Gesamtausgaben, die man beispielsweise bei einem Geschäft oder Anbieter hatte, anzeigen lassen könnte. Das selbe gilt für die Einnahmen. Wählt man zum Beispiel in der Kontoübersicht die Bezahlung X in Café Y aus, so würden einem die Summen aller bisherigen Zahlungen monatlich, jährlich und insgesamt gezeigt.

Für manche ist das vielleicht nicht mehr als eine Spielerei, jedoch ist es interessant und verschafft einen guten Überblick. Zugleich dürfte die Umsetzung so einer Funktion kein Hexenwerk sein.

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Ahoi @Clptn :wave:

danke für dein Feedback :pray: Ich nehme das gerne mit auf :+1:

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Ich würde die Idee hier gerne ergänzen, weil ich gerade eben einen ähnlichen Gedanken hatte und ich das in der Tat auch seeehr praktisch fände.

Und zwar würde ich die Übersicht der Gesamtausgaben nicht nur (aber gerne auch) statisch für einzelne Händler einführen, sondern die Möglichkeit schaffen einzelne Ausgaben auszuwählen und zu gruppieren bzw. gewisse Händler einzelnen Gruppen zuzuweisen. Schließlich gibt es ja viel mehr Arten wie ich meine (vor allem einmaligen) Ausgaben gerne kategorisiert haben wollte als monatlich, in essentials, leisure und saving unterteilt und mit wiederum starren Subkategorien (unter anderem deswegen finde ich die aktuelle Monatsübersicht persönlich auch leider ziemlich nutzlos (sorry)).

Zum Beispiel wenn ich alle Ausgaben einer Reise brauche um zu prüfen wie viel ich diesmal über dem Budget war, oder wenn ich nur die Summe an Ausgaben brauche die ich am Festivalwochenende für die Gruppe ausgelegt habe. Neben der Monatsübersicht ist dabei auch die Differenz im Kontostand nicht zu gebrauchen, weil da dann ggf. monatliche Abbuchungen, Ein-/Auszahlungen der Pockets oder einfach notwendige anderweitige Zahlungen reingrätschen. Anderes Beispiel sind bei mir „Einnahmen“ aus Fahrgastrechten die dann doch ab und an recht substanziell sind, bei mir aber die Einkommenskategorie völlig durcheinander würfeln und ich dabei keine einfache Möglichkeit habe die über irgendeinen Zeithorizont vernünftig zu tracken.

Vielleicht ist das auch wieder nur ein Bedürfnis von mir, aber ich habe eine sehr viel bessere Übersicht über meine regelmäßigen als über meine punktuellen Ausgaben (und Einnahmen) und das entsprechende Verhalten, das ich ja gerne überwachen würde. Dementsprechend würde ich mir auch eher darauf zugeschnittene Features wünschen :woman_shrugging:

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@Moritz.512 ich finde so ein Feature persönlich sehr interessant, ahne aber, dass sich der Aufwand in der Entwicklung nicht lohnt. Aufgrund der Tatsache, dass man per csv-Export alles mögliche selber auswerten kann, fällt der wirtschaftliche Nutzen (Gewinnung von Kundschaft bzw Bindung existierender Kundschaft) eines solchen Features für Tomorrow vermutlich nicht besonders groß aus.

Ich liebe Auswertungen. More Data is better. Allerdings idealerweise in persönlicher Hand. Darum finde ich auch den Export per csv so charmant.

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Ich sehe hier wie @tinu auch nicht, dass Tomorrow hier mittelfristig die Kategorisierungsmöglichkeiten auf die Spitze treibt. Der Ansatz ist einfach ein anderer. Tomorrow hat hier eine Auswertung gebaut, die ganz klar auf die 50-30-20-Budgetregeln abzielt. Dabei geht es nicht um das sehr kleinteilige „Einsortieren“ aller Ein- und Ausgaben oder ums Envelope-Budgeting. Das sind grundsätzlich andere Ansätze.

50-30-20 eignet sich sehr gut, die eigene finanzielle Situation gut zu verstehen und das eigene Ausgabeverhalten zu bewerten, und das ohne viel Aufwand. Auf dem deutschen Markt ist Tomorrow damit der, meines Wissens, einzige Anbieter, der diesen Ansatz verfolgt und nicht etwa mit Kategorien und Schlagworten arbeitet, wie das üblich ist.

Was mich mal interessieren würde: welcher Anteil aller Girokontonutzer:innen kategorisiert denn überhaupt penibel?

Ich nehme an, der Anteil ist garnicht besonders groß. Vielleicht ist die Strategie hier ganz gut, dass man Ottonormalverbraucher:innen ohne Kategorisierungslust ein Basistool zur Verfügung stellt. Alle Kategoriefüchse können sich im großen Angebot zwischen Exel, YNAB und all der anderen Multibanking-Apps das raussuchen, was dann individuell am besten passt.

@tinu Vielleicht, aber ich hatte jetzt die letzten Jahre schon auch relativ konstant das Gefühl dass Tomorrow einen gewissen Fokus auf eine gute Finanzübersicht legt.

Und die Auswertung per CSV finde ich viel zu aufwendig dass das wirklich hilfreich ist. Da bin ich zumindest bei meinen usecases in 99% der Fälle schneller das was ich wissen will am Handy mit der Taschenrechner App auszurechnen. Um kontinuierliche oder aufwendig Auswertungen geht’s mir ja nicht (hab mich da aber vielleicht nicht ganz klar ausgedrückt).

@Frnk Mir geht es überhaupt nicht darum den Budgeting Ansatz irgendwie in Frage zu stellen, aber für punktuelle Ausgaben wie eine Reise oder ein Festivalbesuch im Jahr ist das fixe monatliche Schema ja völlig unbrauchbar. Ich finde da braucht es irgendeine, meinetwegen noch so einfache und notdürftige, Komplementärlösung.
Und abgesehen davon gibt es bei Tomorrow doch auch eine Reihe an Ausgabenkategorien, den Unterschied zu anderen Anbietern sehe ich jetzt nicht so wirklich, es ist nur vielleicht weniger konfigurierbar (was ich jetzt nicht gerade als Feature sehen würde).

Aber Kategorien oder detailreiche Auswertungen waren auch eigentlich nicht mein Punkt (das muss wirklich falsch rübergekommen sein), mir geht es in erster Linie nur um die Zusammenfassung von mehreren Transaktion für einmalige Ereignisse (oder einzelne Transaktionen über einen gewissen Zeitraum), damit man zB checken kann wie viel vom Urlaubsbudget schon weg ist oder um schnell eine Gesamtsumme für Auslagen zu bekommen die man dann unter Freunden aufteilen kann.

Was ganz simples würde ja schon viel helfen, man wählt ein paar Transaktion in der Übersicht aus und bekommt irgendwo vllt. den Zeitraum und die Gesamtsumme angezeigt - that’s it. Abspeichern als Gruppe/Zusatzkategorie fände ich zwar auch sinnvoll, würde ich aber im Grunde als optional ansehen.

Meine Workarounds für deinen Use case wären:

  • Settle up (oder jede an dere App für Gruppenausgaben, von Tomorrow selbst gibts auch eine, die heißt Quitt, ist kostenlos und ist in den App Stores erhältlich).
  • Excel / Numbers / Google Sheets. Da geht genau das, was du beschreibst: einfach eine handvoll beliebiger Nummern markieren und das Programm zeigt die Summe. Suchen, Filtern, Verschlagworten usw. geht da auch prima.

Wie gesagt, ich nehme an, dass Tomorrow hier nicht viel Ressourcen investieren wird. Tomorrow wollte nie den „Datenjunkie“ mit den Analysetool bedienen. Das Problem: die sind verdammt schwierig zufrieden zu stellen. Selbst bei Revolut, YNYB, dem PFM der Sparkassen, … findest du immer viele Leute, für die die Funktionalität gerade nicht passt und eine kleine Änderung alles optimal machen würde. Die Gefahr ist halt sehr groß, dass man sich hier als Programmentwickler auch ein bisschen verzettelt. Und: Es gibt eben eine wirklich große Zahl von weiteren Apps, die sehr viele Wünsche in dem Bereich sehr unterschiedlich lösen. Vielleicht ist es also keine dumme Strategie, solche Spezialthemen dann den Spezialanbietern zu überlassen.

Die beste Chance die du hast: für die (möglichst konkrete) Feature-Idee möglichst viele weitere Leute finden und dann damit den Support konfrontieren. Je mehr Tomorrow das direkte Feedback bekommt, dass da was vermisst wird, desto größer die Chance, dass das Produktteam Handlungsbedarf sieht.

@Frnk Ne das geht leider auch alles ziemlich an meinem Punkt vorbei :melting_face:

Und ich verstehe auch, dass Tomorrow das sher wahrscheinlich nicht umsetzten wird. Davon geh ich eig. erstmal bei all meinen Beiträgen hier aus, Aber gerade weil das eher ein offener Denkanstoß sein soll, zu dem auch andere ihren Senf dazu geben können und sollen, würde ich den Punkt gerne verständlich machen.

Für meine dargestellten Bedürfnisse sind externe Apps für besser Finanzübersichten oder Excel Tabellen mit Ausgaben völlig drüber. Bei mir geht es eig. nur um einzelne Gruppen an Ausgaben/Einnahmen, die ich vielleicht alle zwei/drei Monate oder so mal zusammenrechnen will, dafür werde ich mir sicher keine extra App zulegen und da Daten einpflegen oder die mit meinem Konto verknüpfen oder sowas. Und Apps wie Quitt lösen mein Problem auch nicht, weil es nicht daran hapert 74,45€ durch 3 zu rechen, sondern es mich nervt 15,99€; 21,48€; 2,39€; 160,37€; etc. zu addieren und nach jeder Zahl die App zwischen Tomorrow und Taschenrechner zu wechseln.
Ich habe den Vorschlag gemacht, weil ich ihn eigentlich als eine low hanging fruit im Vergleich zur Monatsübersicht erachte um einmalige Ausgaben mit separaten Budgets zu tracken und finde das gehört zu dem (meiner Wahrnehmung nach) angepeilten Niveau an Übersichtsqualität zwangsläufig dazu.

Abgesehen davon ist es auch eigentlich notwendig damit die Monatsübersicht sinnvoll wird, denn sie ist im Endeffekt auch insgesamt völlig nutzlos solange einmalige Ausgaben darin vorkommen. Kurz gesagt, der Status quo ist einfach irgendwie nix Halbes und nix Ganzes.
Ich verdeutliche das nochmal am Beispiel Reisen:
Die letzten zwei Jahre habe ich mir ein Interrail Ticket im November im Sale gekauft, dann buche ich mir im Dezember wenn ich wieder Geld habe meine Unterkunft, die Sitzplatzreservierungen sind dann üblicherweise erst im Januar oder so verfügbar und im Urlaub bin ich dann letzten Endes Ende Mai/Anfang Juni. Damit verhagelt mir meine zweiwöchige Reise 5 Monatsübersichten an deinen meine Freizeitausgaben auf einmal mehr oder weniger deutlich über meinem eigentlichen monatlichen Zielwert liegen, obwohl ich mich eigentlich jederzeit an meine Budgets (Reise als extra Jahresbudget) gehalten hab.
Und gleichzeitig habe ich aber auch gar keine Möglichkeit irgendwie nachzuvollziehen, ob meine Reise jetzt im Budget war oder nicht (mein Kernkritikpunkt).

Alles in allem komm ich nicht drum rum, da fehlt in meinen Augen einfach ein Stück essenzieller Funktionalität :neutral_face:

Ich habe die Vermutung, dass 50-30-20 nicht dein Ding ist und du dir eigentlich eine Art Envelope-Budgeting wünschst.

Du hast, vielleicht unbewusst, etwas aufgedeckt, was ich bei keinem Programm wirklich gut gelöst finde: die Kombination von Monats- und Jahresbudgets. Ein typischer Fall: Versicherungsbeiträge, die man nur einmal im Jahr zahlt. In der Regel brechen Programme wie YNAB ein Jahresbudget dann aufs Monat herunter, teilen es quasi auf. Die Idee ist natürlich, dass man in den restlichen Monaten das Geld halt beiseite legen muss, damit es dann zur Verfügung steht, wenn die Rechnung kommt: YNABs Ansatz ist, jedem Pfennig, der monatlich reinkommt, „eine Aufgabe“ zu geben. Da macht das dann schon Sinn. Man füllt ein Budget (Envelope) über Monate hinweg auf und gibt dann alles in einem Rutsch aus. Oder halt ungleichmäßig übers Jahr hinweg verteilt. Du hast ja noch ein anderes viel komplizierteres Beispiel gebracht: Dein Betrachtungszeitraum geht über die Jahresgrenze. Damit können auch Apps nicht umgehen, die mit einem Jahresbudget planen.

Ist aber eben eine grundsätzlich andere Philosophie als Tomorrows Ansatz, bei dem „verhagelte“ monatliche Budgets kein „Problem“ sind. Die Idee hier ist vielmehr herauszufinden, ob die alltäglichen kleinen Ausgaben in dem Rahmen sind, der die gewünschte Sparquote ermöglicht. Man muss hier vorher wissen, was die laufenden Grundkosten sind. Dann teilt man in „normalen“ Monaten den Rest gemäß den eigenen Verhältnissen in 30 und 20 auf. Oder was eben individuell passt. Diese Richtwerte enthalten natürlich keine größeren irregulären Ausgaben wie ein neues Auto, eine größere Reise o. ä. — das dürften für die meisten Leute Ausgaben sein, die nicht aus dem Alltagsbudget bestritten werden, sondern dann eh aus einem Spartopf kommen. „Verhagelte“ Monate sind total in Ordnung, weil man ja Geld beiseite gelegt hat. Das weiß man ja in dem Moment dann auch. Dieser Ansatz taugt aber zum Beispiel nicht wirklich, ein Budget für Kleidung oder für Restaurantbesuche oder sonstwas zu verfolgen.

Du willst eine Art Sonderbudget über mehrere Monate unregelmäßig verfolgen. Wenn Tomorrow jetzt das Thema Statistik in der App als Budget-Tracker konzipiert hätte, dann wäre es vermutlich viel wahrscheinlicher, dass neue Funktionen zum (Envelope-)Budget-Tracking hinzukommen. Immernoch ist es nicht trivial, sowohl Monats- wie Jahresbudgets gemischt zu kombinieren. Das kann z. B. auch Revolut nicht. Da das aber nicht Tomorrows konzeptioneller Ansatz ist, halte ich es persönlich für unwahrscheinlich, das Tomorrow so etwas auf den Plan setzt. Sofern sie nicht von den Nutzern das eindeutige Signal bekommen, dass das gewünscht wird.

Was ich an deiner Stelle tun würde, wenn ich nicht auf eine weitere App zugreifen wollen würde:

CSV-Datei für den Zeitraum laden, der betrachtet werden soll. Dieser Zeitraum kann in der App mit Start- und Endtag definiert werden, maximal 6 Monate. Die Datei lade ich dann auf den Laptop. Mit „Numbers“ öffne ich die Tabelle. Ein einfaches Markieren beliebiger Tabellenzellen zeigt unten dann die Summe an. Klappt bei Excel auch. Das wäre für mich in dem beschriebenen Fall deutlich weniger Aufwand, als zwischen App und Taschenrechner hin- und her zu springen. Aber ist halt zusätzlich ein Laptop im Spiel. (Statt einer Tabellenkalkulation würde ich tatsächlich Moneymoney nutzen, also eine Drittanbieter-App, die die Transaktionen des Tomorrow-Kontos direkt über die PSD2-Schnittstelle importieren kann. Macht es noch einmal einfacher, der erste Schritt, CSV-Datei erstellen, entfällt.)

Damit kannst du allerdings keine Budgets überwachen (dein Kernkritikpunkt). Hier ist mein bester Tipp tatsächlich eine zusätzliche App wie Moneymoney. Gibt ja noch eine Reihe anderer Alternativen, Moneymoney ist zum Beispiel nicht für Smartphones verfügbar. Ich würde jetzt mal frech behaupten, dass das schon ein ziemlich spezifischer Feature-Wunsch ist, der zwar für dich essentiell ist, aber vielleicht nicht für die breite Masse. Was ich gelernt habe aus diversen Projekten mit Studierenden zu diesem Thema ist, dass viele Usability- und Interface-Design-Ideen auf solchen sehr spezifischen Ideen basieren und es dann schon in einer kleinen Gruppe eine enorme Herausforderung ist, die „ideale“ Funktionalität für eine Mehrzahl an Nutzern zu finden. Ich würde sagen, was die Sparkassen mit den individuell vergebenen Schlagwörtern anbieten, kommt Nahe. Das sind im Prinzip Tags, die man Kategorie-übergreifend vergeben kann. Man kann dann auch den Betrachtungszeitraum anpassen. Hatte die Hypovereinsbank auch mal so ähnlich. Weiß ich aber nicht, wie aktuell das ist, ich habe dort seit über 10 Jahren kein Konto mehr.

Ich kritisiere nicht deine Idee oder deinem Feature-Wunsch. Aber gerade in speziellen Fällen finde ich den Verweis auf zusätzliche Apps dann halt doch legitim. Deren Stärke ist es ja dann, genau solche Fälle abzudecken. Keine Multibanking-App löst alle individuellen Wünsche gleich ein, und es ist dann hier ja spannend, wenn man die Option hat, verschiedene Apps auszuprobieren.

Ich bin hier übrigens kein Vertreter des Produktmanagements von Tomorrow, sondern gebe „als Anderer“ meinen privaten Senf dazu. Weil mich das Thema PFM eben selbst interessiert. Ich finde es übrigens auch schade, dass die Diskussionsrunde hier überschaubar ist. Liegt vielleicht auch am Wetter, ich gehe jetzt wieder mein Fahrrad aufmöbeln, es braucht neue Schutzbleche. Schönen Sonntag! :sun:

@Frnk Ich bin da nach wie vor in einigen Punkten anderer Meinung. Zum Beispiel sprichst du ja selber an, dass irreguläre Ausgaben bei den meisten aus einem separaten Topf kommen, dann ist es doch eine logische Konsequenz das irgendwie auch aus der Monatsübersicht exkludieren zu können, damit man dann auch tatsächlich die alltäglichen Ausgaben überblicken kann. Wenn ich das hinterher noch im Hinterkopf haben und manuell separieren muss hab ich ja sonst den fast gleichen Aufwand wie ohne Monatsübersicht :melting_face:
Aber sei es drum (ich hab leider auch nur begrenzt Zeit mich hier Diskussionen zu widmen).

Zum Abschluss will ich aber wenigstens noch einen Kompromissvorschlag machen, der sich gut in „Tomorrow’s Philosophie“ einbinden ließe. Und zwar irgendeine Art von längerfristig gemittelter Quote für die einzelnen Bereiche. Fände ich persönlich zwar keine besonders gute Lösung, aber es würde das ganz schon deutlich nutzbarer machen.

Dann fehlen eig. nur noch ein paar Bugfixes, wie dass Pocket Transaktionen nicht mehr in die Monatsübersicht einfließen, oder eine Akurratheit der Einsortierung, die nicht mehr so desaströs ist wie die Pünktlichkeit der Bahn (sollte von der Quote her nämlich etwa ähnlich sein).

Nochmal so ein Punkt, der seit bestimmt 20 Jahren immer wieder aufkommt, wenn es um solche Budgeting-Apps geht: sollen interne Sparüberträge ignoriert werden oder nicht? Auch hier gibt es kein richtig oder falsch, sondern halt zwei Vorstellungen. Ich führe das nur als Beispiel an für eine Punkt, wo Nutzer wirklich immer unterschiedlicher Meinung sind, je nachdem, wie sie das für sich selbst organisieren wollen. Wie man’s macht, mindestens einer Gruppe macht man es dann nicht recht. Folgt man 50-30-20, ist Sparen eine Ausgabe. Kommt es aufs Konto wieder zurück, ist es eine Einnahme.

Nee, das ist überhaupt nicht die Idee dahinter.

Das zeigt die Tomorrow-App z.B. an, wenn man außerplanmäßig ein Fahrrad kauft: Die Sparquote von 20% wird nicht erreicht, und bei den „Freizeit“-Ausgaben schießt man über die 30% hinaus. Das ist exakt die Information, die man hier erhält. Für was genau das Geld hier ausgeben wurde, ist nicht so wichtig. Also es ist schon wichtig, aber man weiß ja, wenn die Autoreparatur teuer war, ein neues Dach fürs Haus fällig war oder man eine Frankreichrundfahrt unternommen hat.

Woher das extra Geld für das Fahrrad oder den Urlaub in diesem Fall kommt, ist auch nicht so relevant. Da kann man sich in der Regel ja auch daran erinnern und weiß, dass man sein gespartes Geld angezapft hat. Oder man hat Geld von Oma geschenkt bekommen. Fürs nächste Monat kann man sich dann vornehmen, die Freizeitausgaben wieder im Rahmen zu halten und z.B. mindestes 20% des frei verfügbaren Einkommens zu sparen.

Ich sehe absolut ein, dass dir die Statistiken in Tomorrow nicht taugen. Ich denke, deine Vorstellungen davon, wie Budgeting für dich funktionieren soll, sind einfach ganz anders. Ich versuche hier auch garnicht Tomorrows Entscheidung für 50-30-20 zu verteidigen, aber vielleicht zu erklären, wie’s funktioniert. Und welche Ideen dann zu bestimmten Entscheidungen im App-Design geführt haben. Bei 50-30-20 geht es eben auch viel darum, mit möglichst wenig Aufwand zu helfen, Infos bereit zu stellen, die dir finanzielle Sicherheit geben. Nutzer ans Thema Finanzbildung heranzuführen. Wie schaut eine nachhaltige Haushaltsführung aus? Ganz grundlegende Dinge. Man muss vorher eine Art Haushaltsbuch geführt haben, sich mal mit den eigenen laufenden Ausgaben, einer Sparquote, die man erreichen will und dem, was man dann für spaßige Dinge noch zur Verfügung hat, beschäftigt haben. Erst dann kann 50-30-20 sinnvoll funktionieren. Dazu braucht es keine aus der Finanzbuchhaltung entlehnten Modelle mit Unterkonten und Budgets. Wer das für sich so handhaben will, kann das natürlich gerne so tun. Die Bordmittel von Tomorrow sind dafür dann aber leider nicht optimal. Tomorrows Modell taugt zum Beispiel auch überhaupt nicht für Leute, deren Einkommen monatlich stark schwankt.

Auch wenn ich mich zur weiteren Diskussion nicht weiter geäußert habe, danke ich trotzdem für die interessanten Gedanken dazu. Ich hoffe jedenfalls, dass es nach und nach noch Verbesserungen gibt, ohne unbedingt zu wissen was richtig oder falsch ist. Sei es nur, dass die, für mich wenig hilfreiche, Zusammenfassung der Kosten in den drei Kategorien weniger prominent im Haupttab der App prangt. Lieber sehe ich ohne scrollen mehr meiner aktuellen Umsätze. Denn schon der Link zum Profil/Einstellungen, Guthaben und die Zeite „Diesen Monat…“, nimmt ohne besonderen Mehrwert sehr viel Raum ein.

Ich gehe auf jeden Fall mit, dass die Bedürfnisse sehr verschieden sind, und eine für alle zufriedenstellende Lösung schwierig ist. Jedoch hier nochmal der Verweis auf den Vorschlag, mit dem ich diesen Thread gestartet habe: Es gibt nette Kleinigkeiten die nicht schwierig umsetzbar sein sollten und die man sich bei anderen Anbietern abgucken kann.

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@Frnk Also wieso man interne Sparüberträge berücksichtigen sollte verstehe ich beim besten Willen nicht. Damit schafft man (vor allem solange die Übersicht in Eur und nicht in Prozent ist) ja nur Schattenkapital und verliert völlig die Übersicht wie viel man jetzt tatsächlich wann und wofür ausgegeben hat. Aber ist auch egal, wahrscheinlich ist mein Finanzmanagement auch einfach zu kompliziert.

Im Kern sind wir uns ja doch einig dass man die Monatsübersicht irgendwie ergänzen muss, damit man sich tatsächlich an den Werten orientieren kann. Nur schlägst du vor das durch einfach „wissen“ und „erinnern“ zu machen und ich (als jemand der genau so haushaltet/budgetiert) hätte dafür eben gerne ein Feature(set) das mich dabei nicht mehr verwirrt als es hilft.

Ja, interessant nicht? Wenn man sich weltweit umschaut, dann werden häufig drei generelle Konzepte fürs private Geldmanagement empfohlen. Bei allen dreien sind Sparüberträge streng genommen Geldabgänge. Das sind

  1. 50-30-20 – das, was Tomorrow implementiert hat
  2. Zero-Based-Budgeting – darauf basiert die sehr populäre App YNAB, „You need a budget“
  3. Envelope-Budgeting – das ist, wenn man Geld in separate Töpfe für bestimmte Budgets verteilt und dann von dort aus ausgibt

„Zero based“ bedeutet, dass man im Grund nach dem monatlichen Gehaltseingang das Konto „leerräumt“, also auch Sparen, Umbuchungen von Konto A auf Konto B, gilt als „Ausgabe“, wenn man Konto A betrachtet. „Ausgabe“ bedeutet nicht „Geld ist weg“, sondern — wie bei Tomorrow auch, dass es ggf. für einen bestimmten Zweck wie Sparen oder Altersvorsorge genutzt wurde: "Give Every Dollar a Job"sagt YNAB. Man räumt das Konto natürlich nicht wirklich praktisch leer, sondern weist jedem Euro bereits im Voraus eine Verwendung zu. Miete, Essen, Internet, aber auch Geld beiseite legen … Überschuss soll es nicht geben! Do I Have to Give EVERY Dollar a Job? | YNAB

Wer 50-30-20 nutzt, freut sich eben, wenn möglichst viel in der 3. Kategorie „Sparen“ ausgegeben wurde.

Schattenkapital entsteht dabei eigentlich nicht. Es kommt einem halt nur irgendwie seltsam vor, dass Geld, das man nicht verprasst, eine „Ausgabe“ ist.

@Frnk Okay das mit dem Schattenkapital hab ich in der Tat verwechselt, das ist bei mir nur ein Problem wenn ich Geld vom Broker abbuche und anderweitig wieder investiere. Ich dachte irgendwie interne Abbuchungen ins Pocket würden auch als Ausgabe gezählt, das das wird ja nur bei Savings wieder abgezogen.

War ja jetzt aber auch nur eine Randdiskussion eig. :woman_shrugging:

Sehr spannende Diskussion und interessante Anregungen. :slight_smile:

Um zum ursprünglichen Anliegen etwas zu sagen: Ich finde die Idee eigentlich ganz gut und ob Spielerei oder Hilfe zur Übersichtlichkeit der finanziellen Ausgaben - beides dürfte die meisten Tomorrow-Nutzer:innen freuen.

Allgemein zum Thema Budgetieren kann ich sagen, dass mir als „Laie“ die Übersicht in der Tomorrow-App einen guten und schnellen Überblick über meine monatlichen Ausgaben gibt. Man sieht auf einen Blick, wie viel Geld für welchen Lebensbereich ausgegeben wird und wo eventuell Sparpotentiale liegen (und es entkräftet das Boomer-Argument „Mit Karte weiß man ja gar nicht, wie viel man ausgibt“ :smiling_face_with_sunglasses:). Natürlich gibt es hier das ein oder andere, was sich verbessern lässt - Stichwort: weitere Kategorien - aber im Großen und Ganzen passt das Feature, da es mir einen guten Überblick liefert.

Ich denke, hier gibt es den klassischen Usability-Trade-Off zwischen möglichst vielen Features (d. h. hier Daten und Customisation) und einfacher Bedienung für Leute, die das Feature für die Übersichtlichkeit nutzen ohne sich zu sehr in der Tiefe damit beschäftigen wollen. Ich behaupte mal, die meisten Banking-Kund:innen bevorzugen eben diese Einfachheit auf Kosten der Customisation.

@Moritz.512 Eine Idee, die ich beim Lesen hatte, wie man jährliche Kosten wie Urlaub, Festival, etc. in deinem Fall bestmöglich in der jetzigen Anzeige unterbringen könnte, wäre die Nutzung der Pockets. Wenn du ungefähr weißt, wie viel dein nächster Urlaub kosten wird oder wie hoch dein Budget sein soll, könntest du monatlich einen Betrag auf ein Pocket „Urlaub“ oder „Festival“ senden (die Pocket-Abbuchung kannst du ja auch in die Kategorie „Freizeit“ setzen) und jedes Mal, wenn du etwas buchst, den entsprechenden Betrag vom Pocket holen, in der Übersicht addiert sich das auf ±0. Das, was am Ende übrig bleibt, kann man dann beispielsweise auf ein Pocket „Sparen“ senden, wenn das Pocket sich vorher leert, weiß man, dass das Budget nicht gereicht hat. Das ist natürlich nicht optimal und eher ein Workaround. Aber vielleicht kommen ja in Zukunft weitere Features (wie Zinsen auf individuelle Pockets, das würde das Sparen noch „versüßen“, oder die Möglichkeit, virtuellen Karten mit dem jeweiligen Pocket zu verknüpfen, damit nicht das Geld für jede einzelne Zahlung manuell vom Pocket geholt werden muss), die diese Lösung ein bisschen praktikabler machen.

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