Solarisbank in neuem Design

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Interessant: Die „Blockchain-Sparte“ hat eine kleine eigene Sub-Marke.

Interessant, dass sie sich selbst jetzt nicht mehr „solarisBank“ sondern „Solarisbank“ nennen. Nur ein kleines Detail…

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Mit dem Alter kommt die Vernunft.

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Das neue Logo sieht aus wie die Kaffeebohne im Logo von Coffee Circle. Just sayin’

Schon wieder ein Redesign losgelöst von funktionalen Updates

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Ich hoffe nicht, dass die Leute, die für das Branding in einer 300 Mitarbeiter Firma zuständig sind, die funktionalen Updates im Banking bauen :grinning:. Ausserdem gab es doch kürzlich eine ganze Reihe von Features auf der Solarisbank Plattform, nur leider nicht bei Tomorrow.

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Das stimmt natürlich. Aber ich habe festgestellt, dass ich „Design for the sake of design“ nichts abgewinnen kann.

Ich weiß, dass viele Leute das nicht so sehen, dass Design nicht zum Selbstzweck ist. Ich sehe halt keinen Mehrwert :man_shrugging:

Mal ne Gegenfrage: Fällt dir eine Markenidentität / ein Erscheinungsbild ein, bei dem du den Mehrwert bekommst, den du hier vermisst?

Ja, beim alten Design von Tomorrow war das so.

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Indem du feststellst, dass du beim neuen Design die, ich sage jetzt mal vage „Werte des Markenkerns“ nicht wiederkennst, erkennst du gleichzeitig an, dass das Design wirkt. Das widerlegt die These, dass es Design zum Selbstzweck ist.

Das einzige was ich in diesem Zusammenhang anerkenne ist, dass ich das alte Design von Tomorrow besser finde. :wink:

Für @anon71426032 vielleicht :wink:

Ja, und zwar bei den ersten Gefährten für Kleinkinder. Guck dir mal ein Pukylino an und vergleiche das mit einem Bobbycar. Das sind beides Klassiker, beide wohlgeliebt und beide mit ihrer ganz eigenen, typischen Produktdesignsprache. Großer Unterschied: Bei einem Bobbycar sitzt das Kind extrem breitbeinig. Nicht zwingend ein Problem oder ein Vorteil, einfach eine Tatsache. Bei einem Pukylino sitzt das Kind sehr viel weniger breitbeinig. Auch das ist nicht zwingend ein Problem oder ein Vorteil.

Ich bemerke allerdings bei meinem eigenen Kind, dass es auf einem Pukylino deutlich besser zurecht kommt, weil es einfacher auf- und absteigen kann (und entsprechend seltener auf die Nase fällt). Das ist eine Designfrage, die direkt an eine produktsubstanzielle Frage gekoppelt ist (weil das Design die Form beeinflusst, was wiederum die Interaktion mit dem Produkt beeinflusst).

Wenn jetzt das Bobbycar ein Redesign erfahren würde, bei dem sich die Form des Gefährtes verschmalern (verschmälern? :thinking:) würde, dann wäre das für mich ein Design mit echtem Mehrwert. Wenn Pukylino alle Sitze verbreitern würde, wäre das für mich ein Design mit einer echten Verschlechterung. Neue Farben und coolere Sticker sind auch Designänderungen, allerdings für mich ohne Mehrwert, weil sie die Produktsubstanz nicht beeinflussen.

Ist das eine angemessen detaillierte Antwort? :slight_smile:

Richtig, und deiner Wertung ist eine bestimmte Relevanz bereit immanent. Offensichtlich nicht so relevant, dass du das Produkt ablehnst, aber doch so, dass du das andere lieber hast. Du reagierst auf das Design.

Ich hatte ja nichts anderes behauptet. Es ging ja ursprünglich um den Mehrwert.

Absolut. Aber jetzt vermischst du Produktdesign mit Erscheinungsbild. Idealerweise wird das natürlich ganzheitlich angegangen, so wie Otl Aucher sich das 1970 gedacht hatte, als er einen Gestaltungsausschuss für die Sparkassen ins Leben rief und Architektur, Erscheinungsbild und Produktdesign zusammenbrachte. Aber Erscheinungsbild singulär betrachtet kann schlechterdings nicht den Nutzen eines Produkts in der praktischen Anwendung in dem Maße beeinflussen, wie das Produktdesign kann. Was man in Sachen Produktdesign bei der Karte tun kann, hält sich in Grenzen. Da kann man total irre Metall nutzen. Oder (übers Ziel hinaus?) sogar den Chip neu designen, wie Apple, damit er besser zum iPod passt. Aber die Aufgabe von Erscheinungsbildern ist in erster Linie die Kommunikation des Markenkerns. Wie gut das nun gelingt, ist eine zweite, weitere Frage. Die „starken“ Reaktionen auf das Design, dass sich etliche das alte zurück wünschen, weil sie sagen – ich spitze jetzt zu – ohne Grün und Baum repräsentiert es nicht mehr die Werte der Marke, das ist ja gerade ein Beweis dafür, dass hier kommunikativ etwas erreicht wird. Auch wenn Leute sagen, die neue Typo würde an Tageszeitung erinnern, nicht an Bank / Fintech. Hier haben Leute echte assoziative Bezüge, und genau das ist der Zweck von Erscheinungsbildern. Ob diese Bezüge dann „treffen“, also ob sie die Werte transportieren, die sich eine Firma erhofft, ist erst einmal unabhängig.

Also: Kommunikation des Markenkerns ist der Mehrwert, den sich eine Firma von einem Erscheinungsbild / Markenprozess wünscht. Ob und wie man dem als Adressat, als Verbraucher nun folgt, hängt natürlich ganz stark von der individuellen Sozialisierung, Bildung, usw. ab. Wer grün als Farbe nicht mag, wird immer irgendwie Probleme mit grünen Logos haben. Bestimmte Ikonografien werden nur in bestimmten sozialen Gruppen verstanden, usw.

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Das nicht zu vermischen halte ich für quasi unmöglich. Wenn jemand das Erscheinungsbild anpasst, ist das eine Veränderung des Produktdesigns, und zwar eine, die unter Umständen die Produktsubstanz beeinflusst (schmalerer Sitz) oder nicht (neue Farbe, neue Sticker).

Ich habe ja nie (!) das neue Erscheinungsbild von Tomorrow kritisiert - weil es mir egal ist, weil die Produktsubstanz dadurch nicht beeinflusst wird. Ich finde es nur mächtig albern, wenn ein großes Bohei gemacht wird, obwohl es nur einen neuen Anstrich gibt.

Korrekt, und ich will eigentlich darauf hinaus, dass der einzige Mehrwert, den ein Verbraucher von Marken hat, Identifikationspotenzial ist. Das ist nicht wirklich „praktisch“. Unternehmen steuern damit Kommunikation, dass ist deren Mehrwert. Es ist schlicht nicht die Aufgabe von Erscheinungsbildern, Mehrwert für den Verbraucher zu generieren. Will der denn Fan von einer Marke werden? Ist es dem denn überhaupt wichtig, ob etwas gut gestaltet ist? Wer das schon mal skeptisch sieht, der liegt halt zu einem guten Teil einfach außerhalb des Wirkungsbereichs von Corporate Design.

Absolut. Aber das bringt uns wieder zu den Funktionen. Am Beispiel der Debitkarte: Was hier im Produktdesign überhaupt möglich ist, ist sehr begrenzt. Materialwahl, Hochkant, Querformat, Name vorne drauf, hinten … das sind alles Produktdesignfragen. Das Erscheinungsbild dagegen legt fest, welche Bildwelten, Farbschemata, … verwendet werden, wie das Logo wo positioniert wird. Erscheinungsbild ist also bereits Teil von Produktdesign. Was hier aber versucht wird, ist zum einen eine konsistente Darstellung der Marke über alle Medien hinweg zu gewährleisten, und eben der kommunikative Anlass, die Markenwerte zu transportieren.

Wenn du jetzt an diesem kommunikativen Anlass kein Interesse hast: unbenommen. Aber wenn du die Frage nach dem Wert oder Mehrwert von Erscheinungsbildern stellst, dann wirst du immer diese Antworten bekommen. Corporate Design ist ja nur ein Aspekt von Corporate Identity, und es ist halt genau der Aspekt, dessen Aufgabe die „Kommunikation der Unternehmenswerte durch Gestaltung“ ist. Es gibt also einen sehr definierten Zweck für eine spezifische Gestaltung, und dieser ist eben nich die Gestaltung selbst.

Wenn man das feststellt, kann man natürlich immer noch diskutieren, ob sich der Aufwand lohnt. Design-Theoretiker neigen natürlich dazu, den Effekt überzubewerten. Andererseits ist eine „gute Gestaltung“ häufig ein Merkmal erfolgreicher Unternehmen. Und dann ist das auch immer nicht ganz objektiv zu bewerten. Welche Wirkung hat ein Erscheinungsbild zum Beispiel nach innen? Wandel, Aufbruch, Motivation und Identifikationspotenzial auch für Mitarbeiter, usw. – bevor ich einen neuen Job beginne, räume ich meist den Schreibtisch ein bisschen auf. Manchmal haben Unternehmen einfach ein Bedürfnis, ein neues Kapitel zu eröffnen, einen neue Phase. Und auch da hat Corporate Design einen Effekt in der internen Kommunikation.

Das alles beantwortet die Frage nicht, ob die Ressourcen nicht sinnvoller anders investiert sind. Aber das sind die Gründe, warum man solche Prozesse durchläuft.