Ja, das verstehe ich absolut. Das hat schon was und ist (in der Form) ja irgendwie auch Alleinstellungsmerkmal. Ich finde nur das Konzept nicht allzu tragfähig. Damit hat sich Tomorrow neben monatlichen Gebühren wohl eine der wenigen Einnahmequellen genommen. Realistisch betrachtet kommt dabei so viel ja gar nicht raus, bei 1000€ im Monat (nur Kartenzahlungen!) sind es 1,30€. Ich stelle mir die Frage, ob die nicht besser als „Basiseinnahme“ für die Kontoführung dienen sollten (von mir aus dann für ein Free-Konto, das keine kostenlose Bargeldabhebungen hat und auch sonst keine großen Annehmlichkeiten, die recht viel kosten). Vielleicht hätten so kostenlose Konten beibehalten werden können. Jetzt müssen die Konten eigentlich zwingend alle kostenpflichtig werden, woher sollen sonst ausreichend Einnahmen kommen.
Im Moment ist es ja zumindest bei Apple Pay sogar so, dass Tomorrow umso mehr Minus pro Kontoinhaber macht je mehr man damit zahlt (da sie ja die Spende selbst tragen). Und ja, @Frnk hat da schon recht, die Spende, die durch Apple Pay verloren geht wollte Tomorrow nur „vorerst“ übernehmen. So ganz sauber finde ich die Abschaffung dann aber nicht. Dann läuft der m2-Zähler in der App quasi nur noch hoch, wenn jemand mit allem außer Apple Pay bezahlt? Und auf der Webseite muss man schreiben „mit jedem Einkauf schützt du die Umwelt (außer du zahlst mit Apple Pay)“? Das ist doch auch nicht ideal - und ich weiß nicht mal, ob Apple so eine Unterscheidung zulassen würde, für den Endkunden darf ja so wie ich es verstehe eigentlich kein Unterschied spürbar sein.
Für mich wäre die Abschaffung eine Möglichkeit, kostenlose Konten beizubehalten und so dem Ziel zu dienen, wirklich viele Menschen dazu zu bringen, ihr Geld bei einer „ethischen Bank“ zu verwalten. Die weggefallene Kompensation würde ich ähnlich wie klima.com etwas individueller und realistischer integrieren. Keiner muss den „Durchschnittsverbrauch eines Deutschen“ kompensieren, jeder kann einen Teil oder alles seines individuell berechneten Verbrauchs kompensieren. Das wird dann kombiniert mit einem Kontomodell, dessen Preis sich durch die tatsächliche Leistung bestimmt.
Im Moment ist die Kompensation (sowohl bei Kartenzahlungen als auch bei Zero) ja irgendwie Teil des Ganzen (und man bezahlt sie ja am Ende immer auch mit, irgendwoher muss das Geld ja kommen), aber halt indirekt und mit Leistungen des Kontomodells verwickelt. Weiß auch nicht, irgendwie scheint mir das keine allzu geradlinige Lösung zu sein.