Wording: muss "Kreditkarte" sein?

Hi!

Ich habe heute das erste mal den „Freunde einladen“-Link verwendet, der ja inzwischen einfach auf die Website verweist.

Ich hub also an, die Vorteile des Kontos und der Karte zu erläutern, selbstredend blieb nicht unerwähnt, dass es sich bei der Karte um keine Kreditkarte handelt sondern um eine Debitkarte, bei der Umsätze sofort gebucht werden und nicht etwa 1 x im Monat eine Abrechnung erfolgt.

Und dann das, beim Einbinden des Links wird dieser Text angezeigt: „Unsere Kreditkarte planst bäume“.

Hm. Gäbe es da keine andere Option fürs Wording? Ein bisserl genauer?

:point_down:

4 „Gefällt mir“

So ganz falsch ist der Begriff Kreditkarte nicht. Die Debitkarte ist auch eine Art von Kreditkarte

Ein gaaanz großes Naja.

Schließlich hat sich die Finanzindustrie hier auf bestimmte Begriffe geeinigt. Und es gelten bestimmte Regelungen, wie Karten zu kennzeichnen sind. Auf der Tomorrow-Karte steht nun einmal Debit, nicht Credit.

Debit kommt hier aus dem Englischen, es wird damit einfach die direkte Buchung gegen ein Guthabenkonto bezeichnet. Lassen wir mal der Einfachheit halber den Dispo außen vor. Ohne Guthaben keine Genehmigung der Transaktion.

Bei Kreditkarten dagegen gibt es eine rechtlich und regulatorisch andere Grundlage: einen Kreditrahmenvertrag. So eine vertragliche Grundlage zur Einräumung eines Kredites gibt es in Bezug auf Debitkarten nicht.


Es gibt freilich Grenzfälle wie “altmodische” Karten, die den Kartensaldo tatgleich ausgleichen, wie es Consorsbank und ING machen. Da kann man sich jetzt über die Bezeichnung streiten, was der Handelsverband auch fleißig tut, weil bei der Kennzeichnung “Credit” für den Händler höhere Gebühren anfallen. Ist das jetzt Debit, Deferred Debit, 1-Tages-Credit? In Bezug auf Tomorrow meines Erachtens völlig irrelevant.

Mastercard brachte 2015 ein neues Produkt “Debit Mastercard” auf den Markt. Die Tomorrow-Karte der Solarisbank ist genau eine solche Karte. Regulatorische Rahmenbedingungen regeln ganz klar, dass diese Karte in AGBs, Preisverzeichnissen und auf der Karte selbst mit “Debit” gekennzeichnet sein muss.

Nein, Debitkarten sind eben keine Art von Kreditkarte. Auch wenn es so einige nennen: Aufladbare Kreditkarte | Prepaid Kreditkarte | Sparkasse.de Aber selbst hier wird erwähnt, dass es keine Kreditkarte im klassischen Sinn ist (sondern Debitkarte) und direkt belastet wird (hier Guthabenbasis durch Aufladung). Man nutzt lediglich einige Vorteile einer Kreditkarte wie bargeldloses Bezahlen und weltweites Geld abheben.

Das macht sie Imho aber noch lange nicht zu einer vollwertigen Kreditkarte. Auch weil, wie bereits von Frnk erwähnt, die Belastung direkt erfolgt und kein Kreditrahmen eingeräumt wird.

https://www.vr.de/privatkunden/unsere-produkte/was-ist-ein-girokonto/bankkarte/was-ist-eine-debitkarte.html

1 „Gefällt mir“

Für die Nerds: In dieser Verordnung ist festgelegt, was eine „Debitkarten-“ und was eine „Kreditkartentransaktion“ ist.

https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/HTML/?uri=CELEX:32015R0751&from=DE#d1e539-1-1

Der Durchschnitts-Verbraucher hat halt überhaupt keine Ahnung, was es da für Karten und Zahlsysteme gibt.
Selbst SumUp spricht auf Ihrer Webseite über die Gebühren für die Akzeptanz von EC-Karten, obwohl ihre Geräte gar keine Girocard verarbeiten sondern maximal Maestro und V-Pay.

Faktisch weiß der Deutsche also, dass er “mit EC-Karte” zahlt. Gleichzeitig hat das Wort “EC-Karte” gar keine Bedeutung. Gestern erst wieder erlebt. Ein Laden mit Terminal aber keiner Kennzeichnung, welche Karten denn nun akzeptiert werden. Auf Nachfrage dann: “Eurocheque-Karten” (sogar unabgekürzt).

Natürlich würde ich dem Thread-Ersteller aber Recht geben. Bei Tomorrow gibt es keine Kreditkarten und sie sollten möglichst uniform überall von einer Mastercard Debitkarte sprechen. Jeder, der diese Karte dann nachher sinnvoll nutzen will, kommt sowieso nicht drum rum, sich mit dem Thema zu beschäftigen.

2 „Gefällt mir“

Ich stand einfach vor dem Dilemma, groß und breit Freunden erklärt zu haben, dass das Konto mit einer “ganz normalen Karte, keiner Kreditkarte” daherkommt. Ich hätte EC-Karte 2.0 sagen können. Und dann erscheint der Link, und im Linktext spricht der offizielle Anbieter des Kontos dann doch wieder von einer Kreditkarte. Das war einfach nicht hilfreich bei meinen Empfehlungsbemühungen.

:grinning:

3 „Gefällt mir“

Da habt ihr Recht! Das müssen wir schnellsten ändern…hab ich weitergereicht, danke für den Hinweis :blush:

7 „Gefällt mir“

Dann bitte auch auf der Webseite das “s” an den AGBs rausnehmen. AGB ist schon ein Akronym im Plural.

2 „Gefällt mir“

Guter Punkt! :sweat_smile:

1 „Gefällt mir“

Darauf wurde aber auch schon in diesem Beitrag hingewiesen:

https://community.tomorrow.one/t/widerspruechliche-preise-und-diverses/771

Es trifft Szenario 2 zu. Eine Debitkarte kann nur mit vorhandenem Kontoguthaben betrieben werden. Da du bei Tomorrow aktuell keinen Dispo einrichten kannst, kann deine Karte damit auch nur maximal bis zur Höhe deines Guthabens belastet werden.

Ich will dir aber dringend davon Abraten das Konto nur als Prepaidkarte für das Ausland zu verwenden. Dafür ist das Konto nicht gemacht und ohne eine entsprechende Zahlungshistorie wirst du vermutlich sehr schnell Probleme bekommen, weil Transaktionen als auffällig gekennzeichnet werden und aus Sicherheitsgründen blockiert werden.

Für eine reine Auslandskarte ist Tomorrow - welches ja vom Konzept her ein vollwertiges Girokonto ist - nicht ausgelegt. Da gibt es andere und für diesen Zweck bessere (wenn auch nicht ökologisch nachhaltige) Lösungen auf dem Markt.

Ich möchte gerne ergänzend erwähnen, dass durchaus eine spätere Belastung erfolgen kann, die sogenannte “delayed transaction”.

Diese sind aber keinesfalls die Regel.

1 „Gefällt mir“

Davon würde ich dir extrem dringend abraten. Um der Geldwäsche vorzubeugen, werden Konten gewissen algorithmischen Prüfungen unterzogen - „Fintechs“, so wie Tomorrow eins ist, sind davon besonders stark betroffen (N26 und Konsorten aber auch). Ein Konto, das nur für Online-Käufe und Auslandstransaktionen genutzt wird, läuft ganz starke Gefahr, von solchen Algorithmen herausgepickt und temporär eingefroren zu werden. Und dann stehst du da und kannst nicht bezahlen. Ich würde dir empfehlen, ein normal genutztes Konto für solche Transaktionen mit zu benutzen, damit ist das Risiko von Problemen deutlich geringer.

Diese Frage kann ich dir leider nicht beantworten. Bei Kreditkarten übernimmt Visa alle Kosten, die illegalerweise entstehen, wenn du die Karte als gestohlen gemeldet hast (ab dem Zeitpunkt der Meldung natürlich). Ob das bei Debitkarten auch so ist, da bin ich überfragt.

Hier werden die Fragen zur Haftung beantwortet:

https://www.solarisbank.com/content/partner/Bedingungen_fuer_die_Debitkarte_v1.5_deutsch.pdf

Die Zeiten wo gewisse Marken gleichbedeutend mit Kreditkarten waren, sind doch schon lange vorbei. Mit “Kredit” hat das schon lange nichts mehr zu tun.

Mastercard, VISA, AMEX und JCB sind doch einfach nur noch Zahlungsnetzwerke. Von allen vier Aufgezählten gibt es längst Prepaid- und Debitvarianten.

Ist halt noch bei vielen Menschen in den Köpfen drin, genauso wie die meisten zur Girocard immer noch EC-Karte sagen.

Vielleicht wäre der Begriff “Bankkarte” noch eine Alternative für ein besseres Wording.