Echte Kreditkarte & Pokets mit eigener IBAN

Hallo Tomorrow Comunity,
Bin seit kurzem begeisterter Tomorrow Kunde.
Damit Tomorrow für mich zur Hauptbank werden kann, würde ich mir wünschen dass es zumindest ein Poker mit eigener IBAN geben würde. Dann könnte man dort Versicherungen mit jährlichen Beitrag ansparen und gleich abbuchen lassen.
Auch eine echte Kreditkarte (Chard Card) wäre super. Benötige kein großes Kartenlimit. Die Karte müsste die Optionen haben, dass man Sie auch mit Guthaben aufladen kann. Denn dann kann ich auch mit der Tomorrow Kart mal eine Hotelbuchung oder Mietwagenbuchung vornehmen. Das geht mit der aktuellen Debitkarte leider nicht oder selten.
Wie findet Ihr das?

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Zum Thema Pockets mit IBAN gibt es haufenweise Informationen hier im Forum - ich schlage vor, du liest dort mal nach :slight_smile: Kurzfassung: bietet Tomorrow nicht an, ist eine geschäftliche Entscheidung.

Zur Kreditkarte haben wir hier glaube ich noch nicht so oft gesprochen. Letztlich ist es aber so, dass Tomorrow (außer im Falle von Pfändungen) nicht mit der Schufa zusammenarbeiten will. Ohne diese Absicherung sind aber Kreditkarten sehr unwahrscheinlich.

Danke für Dein Feedback.
Kreditkarten kann man auch komplett auf Guthabenbasis anbieten, das geht dann auch komplett ohne SCHUFA. Alternativ auch mit “nur” 50 EUR Limit, in Kombination mit Guthaben funktioniert das fantastisch und dann isr das Risiko für Tomorrow sehr gering.
Finde es immer ungünstig, wenn ich eine Karte über einen dritten Anbieter nehmen muss. Vor allem gibt es gerade bei Kreditkarten nur eine Alternative mit ökologischem Hintergrund.
Gemäß Aussage vom Servicemitarbeiter kommen bald Änderungen beim Poket, u.a. auch die IBAN.
Alternativ ein zweiter Girokonto, wie beim Model Together für einen monatlichen Aufpreis wäre auch super

Spannend - hast du dazu ein Zitat irgendwo?

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Eine vollwertige Kreditkarte würde mir auch gefallen. Vor allem eben wegen Mietwagenbuchungen, die dann doch öfter Mal stattfinden.

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Ist „vollwertig“ dann Kreditrahmenvertrag (inkl. mit sehr großer Wahrscheinlichkeit Schufa), oder kreative Buchhaltung à la Bunq Travelcard?

Bunqs Einfallsreichtum in allen Ehren. Es ist mir tatsächlich ein Rätsel, wie sich Mastercard darauf eingelassen hat, so ein Produkt zu starten, das nach den gesetzlichen Vorgaben zur Kennzeichnungspflicht nach Meinung vieler eigentlich als Debitkarte gekennzeichnet werden müsste.

Leider habe ich die E-Mail mit der Info zu den Pokets mit IBAN komplett gelöscht und kann sie nicht wieder herstellen.
Bei der DKB hatte ich das Girokonto mit Kreditkarte. Diese hatte ein Limit von 100,00 € und konnte mit Guthaben aufgeladen werden. Das hat super funktioniert.
Ob ein derartiges Produkt mit SCHUFA angeboten wird oder nicht liegt in der Entscheidung einer Bank. Das ist kein Muss. Es gibt viele Genossenschaftsbanken in Deutschland, denen die SCHUFA zu teuer ist, bei denen kann man auch eine echte Kreditkarte und sogar einen Dispo erhalten.
Daher meinen Vorschlag, Kreditkarte mit 50,00 € Limit und Möglichkeit auf Guthaben. Dann wäre man das Risiko für Tomorrow (bzw. die Solarisbank) gering.

Vollwertig meint, ich kann problemlos und IMMER ein Mietwagen mit der Kreditkarte bekommen. Für alles andere reicht ja nahezu immer die Debitkarte. Nur bei derartigen Dingen stehe ich dann oft dumm da.

Die Krux an der Sache ist, dass die Mietwagenfirmen ja gerade an „Kredit“-Karten interessiert sind, weil sie von einer höheren Bonität ausgehen. Technisch gibt es ja keinen Grund, Debitkarten nicht für die Kaution zu akzeptieren.

Die Pseudokreditkarten der Direktbanken sterben aus. Vor der Kennzeichnungspflicht (die uns die Interchangeregulierung beschert hat), haben Banken wie ING, Consorsbank und Comdirect Kreditkarten mit sehr kurzem Abrechnungszeitraum genutzt. Da stand Visa drauf, die waren hochgeprägt, und die Akzeptanz von einer Karte mit höherem Kreditrahmen eigentlich nicht zu unterscheiden. (Die Comdirect hatte das dann zur monatlichen Abrechnung geändert und für Kunden ohne Bonität eine Prepaid-Karte ins Angebot genommen.) Die Pseudokeditkarten wurden ausgemustert. Wir sind mit der Kennzeichnungspflicht konfrontiert. ING, Consorsbank bieten jetzt richtig bezeichnete Debitkarten statt dessen.

Ich habe die Formulierung nicht genau im Kopf, aber der Passus zur Kennzeichnungspflicht sagt sinngemäß, dass eine Karte ihrer Art nach entweder mit „Debit“ oder „Credit“ gekennzeichnet sein muss, und „Credit“ eben nur das ist, was nicht eine zeitnahe Buchung gegen ein Guthaben- oder Girokonto ist. Die Diskussion hierzu kam in Fachkreisen zuletzt mit der Klarna-Card auf, die man ja auch so konfigurieren kann, dass alle Beträge sehr zeitnah als Lastschrift eingezogen werden. Aber immerhin gewährt Klarna hier einen richtigen Zahlungsaufschub von 14 Tagen, wenn man mag. Eine Kreditlinie ist also schon eingebaut.

Die einzige auskunfteifreie Konstruktion, die mir dazu einfällt, wäre, was in den USA „Secured Credit“ heißt. Hier räumt die Bank tatsächlich eine Kreditlinie ein, besichert diese aber gleichzeitig durch ein Guthabenkonto. Wer 1000 Dollar auf dem Konto parkt, hat 1000 Kreditlinie. Diese 1000 Dollar auf dem Sicherheitskonto werden aber nicht zum Ausgleich der Kartenabrechnung genutzt, diese muss regulär monatlich ganz (oder teilweise) beglichen werden.

Die Bunq-Karte ist meines Erachtens so eine „Secured Credit“: Das Wertstellungsdatum ist nämlich tatsächlich wie bei einer Charge-Karte mit monatlicher Abrechnung Monatsende! Bunq nimmt das Girokontoguthaben als „Sicherheit“, und reduziert das Kontoguthaben jeweils um den Kartenzahlungsbetrag, versteckt den quasi bis zum Monatsende in einem Sicherheitstopf, und begleicht dann, unbemerkt vom Kunden, am Monatsende die Kartenabrechnung. Die Karte verhält sich für den Kunden wie eine Debitkarte, buchhalterisch wie eine Charge-Karte, und vom Risk Management her wie eine Secured Credit mit laufend angepasstem „Kredit“-Rahmen.

Wie soll so eine „echte“ Tomorrow-Kreditkarte also ausgestaltet sein? Eine Form von Secured Credit wie bei Bunq? Dann käme man ohne Schufa aus. Kleiner „echter“ Kreditrahmen wie bei der DKB? Das wird ohne Bonitätsprüfung in irgendeiner Form nicht leicht.

Also Bunq hatte tatsächlich damals ein System, welches den Betrag einfriert. Deshalb konntest du Mietwagen und alles buchen, weil die Kaution quasi nicht reservier wurde, sondern der Betrag direkt eingefroren wurde und vorhanden sein musste. Die 2.000 Euro Kaution bei Mietwagen wurde also direkt vom Konto abgezogen und später dann erneut gutgeschrieben.

Ich will einfach eine normale Kreditkarte haben, mit der ich auch im USA-Urlaub keine Probleme bekommen, ebenso wenig wie auf den Bahamas am Strand. Mit allem dahinter kennst du dich besser aus, wie es scheint. Ich habe keine Ahnung davon. Das einzige was ich weiß ist, dass ich aktuell noch eine separate Karte benötige, um zu gewährleisten, dass ich überall auf der Welt zahlen kann.

Edit: Visa sagt auf der Website übrigens:

Häufig wird die Visa Classic Karte ohne zusätzliche Jahresgebühr zu Ihrem Girokonto ausgegeben. Die genauen Konditionen erfahren Sie von Ihrer Bank.

Möglich scheint das also zu sein. Die Debit-Karte wird doch auch separat gelistet. Also ist das genau wie bei den Pockets mit IBAN bestimmt wieder so ein Tomorrow-Ding - nö, kostet uns zu viel. Und selbst das wäre ja okay. Bei anderen Banken kostet die Kreditkarte auch eine Jahresgebühr. Wäre fein für mich. Ich will halt nur die Möglichkeit haben, eine „echte“ Kreditkarte zu beantragen.

Ich glaube auch, dass man eine echte Kreditkarten einfach anbieten könnte auf dem Weg, dass der Kund der diese haben möchte, sein Geld auf eine Poket hinterlegt und er bekommt dann genau diesen Saldo als Kartenlimit.
Wenn Tomorrow keine kostenfreie Kreditkarte anbieten möchte,da die zu teuer ist, fände ich das absolut in Ordnung.
Bei Bunq gibt es ab sofort auch keine kostenlose Karte mehr. Kosten rund 2,00 € pro Monat finde ich absolut in Ordnung.
ING und Consors habe schon immer oder sehr lange nur Debitkarten angeboten. Die Hochprägung war nur in Deutschland das Merkmal für eine echte Kreditkarte. In Großbritannien und USA gibt es schon ewig Debitkarten mit Hochprägung.

Die Gretchenfrage ist meines Erachtens, ob man für eine Kreditkarte im klassischen Sinn bereit ist, die Zusammenarbeit mit der Schufa in Kauf zu nehmen.

Denn wenn man das ablehnt, braucht man entweder einen Mechanismus vergleichbar mit den „Secured Credit“-Karten. Oder ein alternatives Bonitätsrating, das aber vermutlich auch nicht datensparsam sein kann.

Die echten Debitkarten von Mastercard und Visa sind noch garnicht so lange auf dem Markt. Die erste Mastercard Debit in Deutschland war die Karte von N26, 2015. Bei Visa müsste ich nachschauen. Das war ein paar Jahre später.

Bis zur Einführung der echten Debitprodukte waren die Karten bei ING und Co. „Kredit“-Karten mit taggleicher Abrechnug. Die hatten quasi eine Art Schatten-Kreditkartenkonto, und die Kreditlinie wurde mit dem Kontostand des Girokontos abgeglichen. Deswegen sah man Kartenumsätze mit solchen Karten auch immer erst 2 bis 3 Tage nach der Zahlung auf dem Konto. Immer erst, wenn der Umsatz wirklich gebucht war, wurde das Kartenkonto gleich wieder ausgeglichen. Weil es auch noch keine Kennzeichnungspflicht gab, waren diese Karten in Sachen Akzeptanz nicht von klassischen Kreditkarten zu unterscheiden.

Wie gesagt, ich sehe das optional. Wer will, kann via App zusätzlich eine vollwertige Kreditkarte beantragen. Wer das nicht will, der lässt es. Die Debitkarte als Standard ist für mich okay.

Ich bin da auch dafür. Ich wollte eigentlich nur rauskitzeln, wie du im Fall Kreditkarte zur Schufa stehen würdest. Wenn du die Wahl zwischen der Bunq-Variante, der Klarna-Variante und der DKB-Variante hättest, welche wäre dir am sympathischsten?

  • DKB: kleiner (ggf. großer) Kreditrahmen, Schufa-Eintrag, Erhöhung des Kreditrahmens durch Überweisung aufs Kartenkonto
  • Klarna: kein klassischer Kreditrahmen, aber eigenes Scoring-System. Schufa-Abfrage als „Versandhandel“ zum prüfen der Bonität und allg. negativer Einträge, Ausgleich des Kartenkontos in bis zu 14 Tagen. Ggf. Ratenkredit drangehängt.
  • Bunq: kein Scoring, da „Secured Credit“, Akzeptanz idealerweise (klappt, aber nicht immer) wie Credit, UX aus Kundensicht aber Debit.

Ich bin ehemaliger Bankmitarbeiter, habe 25 Jahre in Deutschland für eine Großbank (Hauptsitz in München) gearbeitet und lebe seit kurzem in Spanien. Daher interessiert mich immer noch der Bankenmarkt.
In Spanien gibt es so etwas wie SCHUFA nicht bzw. wird nicht aktiv von den Banken genutzt. Hier bekommst Du alles aufgrund der internen Scooring-Systeme der Banken.
Außer Bunq habe ich sogar alle Karten, zumindest zum Test, genutzt.

  • DKB ist eine klassische Charge Card mit der Möglichkeit Guthaben aufzuladen. Fand ich super, da ich auf diese Weise schnell mein Limit für einen Urlaub erhöhen könnte.
  • Klarna ist ein sehr modernes System. Auch wenn Sie es nicht offiziell kommunizieren hat diese Karte trotzdem ein Kreditlimit. Der Kunde erfährt leider nur „hoch“, „mittel“ oder „niedrig“. Das Gute am Klarna System ist, dass die Karte anfangs über SCHUFA ein „Startlimit“ bekommt und im Anschluss anhang deiner Umsätze und über das interne Scooring Dein Limit angepasst wird. Da alle Transaktionen einzeln gezahlt werden müssen und Du immer vorab prüfen musst ob Du ggf. eine höhere Zahlung (wie z.B. Kaution Mietwagen 2.000 EUR) möglich sind, ist die Karte für mich unpraktisch und ich nutze Sie nicht mehr
  • Bunq hat für mich ein einfaches System, fand ich immer interessant.

Mir ist bewußt, dass Tomorrow als neues Unternehmen in diesem Sektor sicher nicht gleich eine super internes Scooring entwickeln kann. Zudem ist die Frage, ob eine echte Kreditkarte aufgrund des Partners Solaris Bank überhaupt angeboten werden kann.
Ich selbst bin auch kein Fan von SCHUFA, INFOSCORE oder wie Sie alle heißen. Diese sind meines Erachtens zu teuer für die angeschlossenen Unternehmen und errechnen oft genug falsche Scooring Ergebnisse (habe ich selbst bei meinen Kunden gerade als Baufinanzierungsspezialist festgestellt).

Ich habe den Beitrag eingestellt, da ich gerne alle Produkte, die ich benötig, bei einer Bank haben möchte. Sicher kann ich eine Kreditkarte wie z.B. die Hanseatic Bank awa7 VISA beantragen und über eine zweite App nutzen. Jedoch finde ich es schöner alles auf einen Blick in einer App zu haben.

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Tomorrow selbst kann ja keine Kredite vergeben (keine Banklizenz). Wenn Tomorrow jetzt ein Scoring entwickeln würde – die Verantwortung für die Kreditrisiken trüge ja in jedem Fall der Bankpartner, also die Solarisbank. Natürlich ist denkbar, dass Tomorrow für ein Kreditkartenprodukt einen anderen Partner wählen würde (Hanseaticbank, Barclaycard, DKB, Berliner Landesbank … halt die üblichen, die gebrandete Karten anbieten), aber Scoring und Kreditbewilligung würde sich der Bankpartner ja nicht von Tomorrow aus der Hand nehmen lassen – sofern man nicht ein System findet, den Ausfall anderweitig felsenfest zu besichern (Stichwort Secured Credit).

Kreditprodukte sind für die Solarisbank kein Fremdwort. Im Gegenteil, das ist eine der Ertrags-Schienen für die Bank. Zusammen mit American Express bietet die Solarisbank eine Art Teilzahlungsfunktion: Man kann eine Kartentransaktion ab einer bestimmten Summe in einen Konsumentenkredit umwandeln, und aus der monatlichen Abrechnung der Chargekarte „rausnehmen“. American Express bietet in Deutschland ja keine Revolving-Karten an. Und auch Samsung Pay – in Deutschland exklusiv über die Solarisbank – hat eine interne Kreditlinie, ähnlich wie die Klarna-Card. Die Solarisbank arbeitet mit der Schufa zusammen.

Klarna ist da etwas komplexer. Bei der Kartenbeantragung der Klarna-Card wird über die Schufa folgendes Überprüft:

  • Identität (also Name und Anschrift)
  • Konto (ist das Konto, dass der Antragsteller als Abrechnungskonto angegeben hat vorhanden, und wie lange?)
  • Bonitätsabfrage Versandhandel

Die ersten beiden Punkte sind erstmal keine direkten Bonitätsabfragen, aber natürlich leitet Klarna etwas davon ab, wie lange man sein Konto bei der Hausbank hat. Die Bonitätsabfrage Versandhandel ist für eine Kreditkarte unüblich, ist aber natürlich auf Klarnas Geschäftsmodell zurückzuführen. Das ist eigentlich das gleiche, als wenn der Ottoversand beim Kauf auf Rechnung eine Abfrage starten würde. Hier bekommt Klarna einen Bonitätsscore, und etwaig negative Merkmale. Wenn jemand seine Otto-Schrankwand halt nicht bezahlt hat. Nutzt man die Klarna-Card für kleine Beträge, traut sich Klarna die Einschätzung des Kreditrisikos selbst zu. Bei großen Beträgen erfolgt erneut eine „Anfrage Versandhandel“.

Klarna fragt nicht nur die Schufa an, sondern auch andere Auskunfteien. Und es gibt noch eine weitere Besonderheit. Im Rahmen der Identitätsfeststellung erfolgt kein Video-Ident, sondern auch hier nutzt Klarna den eigenen Identitätsservice, der auf dem Kontozugang via „Sofort“ basiert. Klarna schreibt in den Datenschutzerklärungen, dass die Abfrage der Kontobewegungen bei der Hausbank in diesem Fall nicht in die Bonitätsbewertung einfließt, also anders als beim Sofortkauf.

Das interessante an der Klarna-Card ist, dass im Hintergrund eigentlich das abläfut, was auch ohne Klarna-Card passiert, wenn man Klarna bei einem Onlinehändler nutzt:

  • Rechnungskauf, 14 Tage Zahlungsziel, mit Option zur Verlängerung bei Lieferschwierigkeiten/Rücksedungen
  • Option zur Umwandlung in Ratenkredit

Die Klarna-Card ist aus Sicht von Klarna ein sehr cleveres Vehikel, Umsatz bei all den Händlern auf die eigene Plattform zu holen, die nicht direkt an Klarna angeschlossen sind.

Das klingt jetzt hoffentlich nicht so sehr wie Werbung für diese Karte, ich bin gar kein Klarna-Fan, ich will die Karte garnicht empfehlen. Man muss dem Produkt jedoch zu Gute halten, dass die Karte selbst sehr solide konfiguriert ist, hier waren echt Profis am Werk (Offline-PIN usw.). Und aus konzeptioneller Sicht ist das Ding interessant, weil sie hintenrum halt doch so ganz anders funktioniert als alle anderen Anbieter.

Mich interessiert das Thema eher aus grundsätzlichen Erwägungen. Kann man die Akzeptanz für Karten auch für Kunden mit schlechter Bonität verbessern? (Bunq). Gibt es neue Ansätze, wie man Kredit von Karten entkoppeln kann? (Klarna, American Express mit der Solarisbank, Comdirect mit dem 3-Raten-Produkt)? Oder ist die klassische Charge-Card eigentlich bereits so gut, dass alle anderen Ansätze nicht besser sind? Sitzt die Industrie das Akzeptanzproblem einfach so lange aus, bis Debit der neue Standard ist? Auch in Amerika nimmt Debit stark zu. Ein Großteil der Millennials hat keine Kreditkarte mehr. Auch die wollen Autos mieten. Genauso wie in UK und großen Teilen Europas wird die Industrie früher oder später darauf reagieren und Debit für Kaution akzeptieren. Und warum hat eigentlich niemand in Europa „Secured Credit“ auf dem Schirm und vertraut statt dessen auf Prepaid?

Ich will eine klassische Kreditkarte, kein Guthaben-Gedöns. Das von Bunq bringt mir nichts, wenn es nicht zu 100 Prozent als Kreditkarte akzeptiert wird. 99 Prozent kann im Ausland schon ein Problem sein oder wenn ich dringend einen Mietwagen benötige.

Schufa und Scoring sind mir persönlich erst einmal vollkommen egal. Finde das nicht gut, aber Risikomanagement ist bei Finanzen nun einmal ein großes Thema und das wurde im Laufe der Digitalisierung auch nicht weniger sondern eher schlimmer. Denke nicht, dass die Schufa so krass ist wie manch andere Bewertungssysteme aus den USA.

Entweder sie geben mir eine oder eben nicht.

Datenschutz in USA ist sicher keine Freude. Allerdings ist das Credit-Scoring dort sogar irgendwie eine Spur transparenter: Man kann einfach seinen eigenen Score erfahren, bekommt von Banken eher Auskunft, welchen Score man für welches Produkt benötigt, und es ist vergleichsweise transparent, wie der Aufbau eines „gesunden“ Scores funktioniert: z.B. über eine „Secured Credit“-Karte. Wenn man hier monatlich ordentlich seine Rechnungen bezahlt, kann man quasi zusehen, wie der Score wächst. Das hat irgendwie auch was Didaktisches.

Ich wünsche mir sicher keine amerikanischen Verhältnisse. Aber irgendwie habe ich schon das Gefühl, dass man sich in Sachen Kreditscoring durchaus ein wenig von dort inspirieren lassen könnte, wenn man ein verbraucherfreundlicheres Scoring entwickeln wollte.

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Naja das liegt dann wohl am ausgeuferten Kapitalismus. Behaupte ich einfach Mal. Hier möchte man die Banken und Versicherungen schützen bzw. die sich selbst. Dort soll jeder so viel Geld wie möglich ausgeben dürfen und allen Banken und Versicherungen ist daran gelegen, dass Kunden einen positiven Score bekommen. Da lebst du doch sowieso komplett auf Pump und musst dann zusehen, wie du die Kreditkartenabrechnung bezahlst. Aber das ist eine andere Diskussion.

Hier geht es also im Grunde nur darum, dass du bestimmte Dinge ohne „echte“ Kreditkarte halt nicht machen kannst. Reisen würde ich mit der Tomorrow Card auch nicht, weil auch da jeder eine „richtige“ Kreditkarte verlangt.

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