Ein neuer Wal im FinTech Teich - Vivid

Ich glaube Pockets sind nicht ganz vergleichbar. Bei Vivid Money scheinen Pockets mehrere Konten zu beinhalten und auch IBANs zu erhalten, bei Tomorrow sind sie nur Kategorien, die von Außen nicht erreichbar sind. Interessanterweise dauern Überweisungen von Tomorrow auf Vivid Money mehrere Stunden, könnte sein, dass die auf unterschiedlichen Systemen laufen?

Vielleicht werden dort einfach die Kunden bevorzugt, die mehr Geld für die Dienstleistung zahlen…

Anders lässt sich der Unterschied der ganzen Features wohl schwer erklären obwohl es die selbe Bank ist.

Vielleicht, aber das Fehlen echter Unterkonten mit IBAN würde ich eher bei Tomorrow sehen. Es kann doch technisch keinen großen Unterschied machen, ob ich ein oder zwei/drei Konten anlege (mal ignoriert, dass es vielleicht das doppelte Kosten mag). Was wirklich nett ist und Tomorrow kopieren sollte ist, dass man mit dem Finger von einer Pocket zur anderen ziehen kann um Geld zu überweisen (Hat N26 glaube ich auch so). Auch gefällt mir die Größe der Pockets wesentlich besser bei Vivid, bei Tomorrow nimmt jede Pocket die ganze Breite des Bildschirms ein, was ich für ziemliche Platzverschwendung halte.

Es ist keine Bevorzugung, es ist halt eine Frage von was man bestellt und dann zahlt. Bei Bevorzugung schwingt irgendwie eine Diskriminierung des nicht Bevorzugten mit. Wer den Golf bestellt und nicht den Audi A6 wird meines Erachtens bei der Lieferung des Golf doch nicht benachteiligt.

Edit: Hoppla, ich bin ja hier bei Tomorrow, deswegen umweltfreundlicherer Vergleich: Wer ein Fahrradmanufaktur T300 bestellt und nicht ein Moots Baxter …

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Ne, ich meinte das schon im Sinne von bezahlter Dienstleistung.

Das Cashbacksystem von Vivid scheint noch nicht so ganz ausgereift:

Ich habe die Karte mal testweise bei Netflix hinterlegt (die von Tomorrow geht ja nicht). Wie man das so kennt wurde eine Abbuchung in Höhe von 1€ vorgemerkt, die kurz darauf wieder erstattet wurde. Dennoch wurden mir dafür 0,10€ Cashback gutgeschrieben.

Aber ich finde es schon sehr praktisch dass die Kartennummer für Onlinezahlungen beliebig ausgetauscht werden können und nicht mit der physischen Karte zusammenhängen. Die Karte muss so nur ausgetauscht werden wenn die Karte gestohlen wurde, nicht wenn jemand die Kartendaten hat-

Finde es interessant, dass sie via Solaris quasi in den deutschen Markt hineinschnuppern. Wenn das läuft, werden die bestimmt relativ schnell eine Banklizenz beantragen und das Kapital etc. werden sie dann auch parat haben.

Finde ich auf lange Sicht immer wichtig. Ist auch etwas, was mich bei Tomorrow noch sehr stört. Tolle Idee, aber egal wie teuer und kontrolliert die Lizenzen der BAFIN sind, sie ist auf Lange Sicht einfach wichtig.

Warum ist eine eigene Lizenz wichtig? Ich weiß, es gibt einen extra Thread dazu, aber kann mir das jemand kurz zusammenfassen? Danke im Voraus.

Zwei offensichtliche potenzielle Vorteile wären bessere Kontrolle über die Produktentwicklung und die Wertschöpfung. (Ob das “wichtig” ist, ist noch mal ne andere Frage.)

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Dem entgegen steht mehr Verantwortung und damit ein vmtl. höherer, finanzieller Aufwand (um der Verantwortung gerecht zu werden). Schwieriges Thema…

Klar. Es ist eine sehr schwierige Frage zu entscheiden, wann es opportun für ein Geschäftsmodell ist, bestimmte Services selbst anzubieten anstelle sie auszulagern. Nur weil man die Kontrolle über etwas hat, macht man es auch nicht zwangsläufig besser als ein Spezialist.

Aus Sicht von Tomorrow wäre es vielleicht schön, irgendwann eine eigene BIC verwenden zu können, das macht halt was her. Dazu müsste man aber nicht gleich als Vollbank agieren.

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Mit eigener Banklizenz, führst du eine eigene Bank. Aktuell nutzen sie quasi ein Fremdsystem, auf das sie keinen direkten Einfluss haben. Supportanfragen oder Probleme können sie nicht selbst klären, sondern müssen sie weiterleiten. Neue Produkte wie grüne Aktienpakete, Apple Pay etc. können sie gar nicht schnüren, weil alles von einer anderen Bank abhängt.

Außerdem besteht keine strenge Kontrolle von der BAFIN, die zum Beispiel auch entsprechende Expertise in der Führung verlangt. Ja, die SolarisBank hat das alles, aber was die GmbH für Entscheidungen trifft, interessiert soweit erst einmal keinen. Da können also, fies gesagt, total unfähige Leute sitzen, die gar keinen Plan von Finanzen haben und noch nie in dem Bereich gearbeitet haben.

Wie genau das aussieht, wenn die GmbH Pleite geht, weiß ich auch nicht. Müsste man sich alle AGBs mal durchlesen bzw. eigentlich von einem Fachmann prüfen lassen, um das zu verstehen. Die oft betitelte Einlagensicherung hilft dir am Ende auch nicht zwangsläufig, weil, soweit ich weiß, gar nicht gesichert ist, dass alle Gläubiger am Ende was bekommen.

Da stellt sich mir aber auch gleich noch eine ganz andere Frage: Was genau macht die GmbH eigentlich, wenn alle Kunden eigentlich Kunden der SolarisBank sind? Die App sieht bei Solaris auch immer mehr oder minder gleich aus, weshalb das wohl so gesehen auch keine Eigenentwicklung sondern eine Art Wireframe sein muss. Das ist mal eine interessante Grundsatzfrage.

Ich vermute schon, dass die App-Entwicklung ziemlich in der Hand der GmbHs liegt. So wie ich die Beschreibungen auf der Webseite von solaris lese, werden von denen ein Haufen APIs, also Programmschnittstellen angeboten, die die GmbHs dann nutzen können (siehe zum Beispiel hier unter „Unsere Features“). Natürlich sind die Funktionen entsprechend der verfügbaren Möglichkeiten von solaris, hier werden sich die Apps der einzelnen Anbieter schon ähneln. Abgesehen davon habe ich den Eindruck, dass sich die Smartphone-Banken viele Ideen und Umsetzungen auch von anderen etwas abschauen (macht ja irgendwie auch Sinn), das führt natürlich ebenfalls zu Ähnlichkeiten…

Denke ich mir auch so in etwa. Naja ich könnte mir schon vorstellen, dass Solaris eine Standard App hat, die angepasst wird. Würde ja Sinn machen und auch erklären, warum Einstellungen etc. immer sehr ähnlich aussehen.

Trotzdem würde mich mal interessieren, was die Bank macht und was die GmbH und wie sich da die Aufgaben verteilen. Das findet sich nirgends.

Noch zur ursprünglichen Anfrage: Also Vivid klingt schon sehr gut, vor allem:

  • Temporäre IBANs (neue IBANs können jederzeit mit einem Klick erstellt werden)
  • Neue virtuelle Karten können jederzeit erzeugt werden (und Kartendetails einschl. CVV sind in der App sichtbar)
  • Pockets mit IBANs

Dachte immer, dass Solaris hier die Hürde bei diesen Funktionen sei, dem scheint aber nicht so. Hoffe, dass Tomorrow irgendwann einiges davon bekommt. (Gerade in diesem Zusammenhang kann ich beispielsweise nicht verstehen, wieso Tomorrow die Pockets nicht mit IBANs eingeführt hat :man_shrugging:).

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Es stand mal die Vermutung im Raum, dass das extra Geld kostet. D.h. eine Pocket kostet Tomorrow weniger als Vivid. Ist aber, soweit ich weiß, nie bestätigt worden.

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Der Blick auf die Features von Vivid hat mich auch schlucken lassen. Die solarisBank scheint ja doch so einiges anzubieten, das Problem liegt also, wider Erwarten, bei Tomorrow.

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Ist ja auch naheliegend.

Ich habe das, ehrlich gesagt, immer vermutet, denn warum sollte die Solarisbank einen Service nicht bereitstellen wollen, wenn sie dafür bezahlt wird? Ich sehe hier auch keine externen Faktoren wie bei Apple Pay, wo sicher jeder Beteiligte drei Kreuze macht, wenn’s endlich vom Tisch ist. Mehrere Zahlungskonten in einem Kundenkonto sind ja jetzt nicht erst seit Bunq im Angebot von Banken.

Dass es jetzt einen anderen Anbieter gibt, der mehrere IBANs anbietet, deutet jetzt eigentlich nur noch mehr in diese Richtung.

Unterm Strich bedeutet das natürlich, dass es natürlich eine Option ist für Tomorrow, sowas in Zukunft anzubieten, wenn’s genügend Interesse gibt und es „sich rechnet“.

Hier noch ne interessante Ankündigung eines anderen Fintechs, das aktuell „Vaults“ anbietet, die in ihrer einfachsten Form auch „funktionslos“ wie die Pockets von Tomorrow sind. Dort hat man die Einführung von „Pockets“ angekündigt. Anders als die Vaults, wo man Geld „wegsperrt“, sind die Pockets dort explizit Töpfe fürs Envelope Budgeting. Also bestimmte Zahlungen werden daraus beglichen.

Ich persönlich bräuchte separate IBANs eigentlich nicht. Entscheidend für mich wäre nur, dass es einen automatischen Ausgleich und eine sinnvolle Darstellung in der App dieser Buchungen gibt, die Redundanzen vermeiden. Und wenn die Pockets fürs Budgeting genutzt werden, dann muss der Inhalt natürlich stets verfügbar sein. Daran scheitert es aktuell ja noch.

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Er hat Jehova gesagt! Steinigt ihn! :scream:

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