EU möchte Apple zwingen die NFC Schnittstelle zu öffnen

Ich fänds super. Hoffe, dass es dann Bankeigene Lösungen wie damals bei Android mit Boon gibt und so eine weitere Instanz aus dem Zahlungsverkehr gehalten wird.

Was sagt ihr?

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Schon wieder so eine wahnsinnig dumme Idee der EU… :thinking:

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Und warum?

Kann da keinerlei Nachteile sehen.

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Als Abwandlung eines bekannten Spruchs: Das Billige ist der Feind des Besseren. Die Erfahrungen mit Android zeigen meines Erachtens die deutliche Überlegenheit einer zentralen Wallet-App: Die Anwendungsauswahl bei Android ist umständlich, wenn verschiedene Apps involviert sind. Jeder rangelt um die Vormachtstellung. Auch technisch gibt es ein paar Nachteile von Host-Emulated-Lösungen, die aber im Alltag nicht stark ins Gewicht fallen dürften. Mit dem Zugriff auf die NFC-Technik haben Anbieter noch keinen Zugriff auf die Secure Encalve des iPhones, die das ganze Tokenisierungskryptografiegedöns im Gerät erledigt, während andere Anbieter das in der Cloud abwickeln. Meine Einschätzung: Apple Pay wird minimal technisch überlegen bleiben, und deutliche UX-Vorteile behalten.

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Davon gehe ich aus. Apple wird vielleicht selbst bei einer erzwungenen Öffnung noch versuchen möglichst kompliziert für alle anderen zu sein.

Am Ende bleibt es aber jedem selbst überlassen ob er Apple Pay nutzen möchte oder doch eine andere Lösung bevorzugt, dann kann jeder seine Lösungen bauen und der Markt regelt de Rest.

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Ist bei Android nicht anders. Auch Gpay ist durch die tiefere Integration und einer gemeinsamen Wallet-App separaten Apps in Sachen UX überlegen.

Ich bin prinzipiell für eine Öffnung. Ich wage trotzdem die Behauptung, dass Apples Position der Kontrolle hier dem Kunden tatsächlich einen Dienst erwiesen hat: Nur so konnte man die Anbieter zwingen, die teurere und überlegene Lösung zu akzeptieren. Wenn der Markt alles regelt, dann bekommt man eben manchmal billig, und nicht gut. Es wäre wirklich schade gewesen, wenn die Sparkassen Apple Pay nicht ermöglicht hätten. Wäre NFC auf iPhones verfügbar gewesen, sähe das vermutlich anders aus. Oder Apple Pay wäre ein Premium-Feature für die teuren Kontomodelle. Klar kann ich die Bank wechseln. Will ich aber eigentlich nicht, bin nämlich ansonsten zufrieden.

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Finde es überhaupt nicht gut dass die EU da wieder anfängt sich einzumischen, ist einfach blöd.

Die EU macht die neuen Technologien allgemein schlechter. Z.B dass jetzt jede Website Cookiemeldungen machen muss, gibt nichts nervigeres.

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Das würde ich pauschal so nicht unterschreiben. Die DSGVO hat sehr sehr viel gebracht. Auch wenn die Cookie-Meldungen stören muss jetzt wenigstens aktiv zugestimmt werden.

Und Wettbewerb sollte eigentlich zum guten führen. Stell dir vor Apple würde seine Bluetooth Schnittstelle auch nur für eigene Produkte freigeben und dies mit Sicherheit rechtfertigen.

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Dass wir kostenlos in Euro ins SEPA-Ausland überweisen können, auch das ist EU. Und dass es einen Standard für Echtzeit-Überweisungen gibt. Und dass man jetzt sein britisches Fintech-Konto in der deutschen Multibanking-App einbinden kann, ist eine solche Folge (erst PSD2 führte in UK zum dortigen Open-Banking-Industriestandard, einer gemeinsamen API-Lösung) …

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Gehört UK eigentlich noch zur EU? :smiley:

Wie gesagt, will ich dir hier eigentlich zustimmen. Allein, die Situation bei Android zeigt: Wettbewerb zerstört vor allem den Nutzen für den User:

  • Viele unterschiedliche Wallets konkurrieren miteinander: Samsung Pay, Google Pay … und das führt jetzt dazu, dass Besitzer einer Samsung-Smartwatch nicht damit zahlen können, wenn die Bank Samsung Pay nicht unterstütz. Das ist echt total messy.
  • Die unterschiedlichen Apps konkurrieren miteinander um die Pole Position am POS. Welche App geht automatisch an, wenn sich das Smartphone dem Terminal nähert? Muss ich erst eine App öffnen, bevor ich damit zahlen kann?
  • Alle bisherigen Versuche einer eigenen Lösung am deutschen Markt sind traurig. Mit Ausnahme der Sparkassen-App, die zumindest durch die Reichweite etwas Land gewinnt (und offiziell argumentiert die Sparkasse ja mit Datenschutzbedenken in Sachen Google Pay). Ich empfehle mal nachzuschlagen, was die Deutsche Bank im Rahmen der Einführung von Apple Pay sagte: Die Anzahl der Aktivierungen bereits in der ersten Woche hat die Aktivierungen der eigenen NFC-Lösung total abgehängt. Da ist immer so ein bisschen Marketing-Buzz bei Apple dabei. Geschenkt.

Also: Trotz des überwältigenden Marktanteils von Android-Geräten in Deutschland gibt es mit Ausnahme der Sparkassen keine wirklich erfolgreiche bankeigene NFC-Lösung.

Wenn es hier zu einer Regulierung kommt, profitieren vor allem die Banken, die NFC billiger anbieten wollen. Ich hoffe, dass der Zug in Sachen Apple Pay abgefahren ist, dass Partnerbanken trotz einer möglichen Öffnung den Zugang zu Apple Pay nicht abdrehen. Die Gefahr sehe ich aber. Das wäre ein Bärendienst am Verbraucher.

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Ja, das kann ich schon verstehen. Wenn es viele verschiedene Möglichkeiten gibt.

Da denkt die EU dann vielleicht nicht weit genug und sollte gleich noch einen Standart für den POS defineren, den dann alle verwenden können.

Ich kenn allerdings auch nur Google Pay und die damalige Eigenlösung von Boon. Das hat bei mir auch bei allen Terminals geklappt, die NFC akzeptieren.
Daher meine Frage: Gibt es wirklich Terminals, die Google Pay, aber nicht Samsung Pay akzeptieren?

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Nicht die Terminalakzeptanz ist das Problem, der Issuer! Comdirect bietet Gpay an. Aber nicht Samsung Pay. Besitzer eines Samsung-Phones mit Google Android können mit dem Handy per Gpay zahlen. Hat der Nutzer auch eine Smartwatch von Samsung (oder Fitbit mit Fitbit Pay, Garmin Pay … ), kann er diese nicht nutzen.

Apple nutzt seine Monopolstellung als einziger Bezahldienst-Anbieter auf dem iPhone aber auch ordentlich aus und lässt sich die ApplePay-Nutzung gut bezahlen - wie ja schon öfters im ApplePay-Thread diskutiert. Ich würde Google auch zutrauen, die Interchange Fee selber einzustecken, dadurch, dass mehrere Lösungen konkurrieren, müssen sie da aber vorsichtiger sein. Apple hingegen kassiert die Interchange Fee, weil die Banken keine andere Wahl haben.

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Die Websites könnten auch einfach aufhören dich zu tracken oder es eben als option anbieten wenn man bessere performance will. Dass sie es immer so störend ins Bild klatschen ist ja absicht damit dann doch alle auf „akzeptieren“ klicken.
Ansonsten hat die EU z.b. dafür gesorgt dass du im ausland am handy internet hast ohne zusatzkosten. Und soweit ich weiß hat sie auch viel damit zu tun, dass es nicht mehr 100 verschiedene ladekabel gibt und du deshalb deins nicht immer mitschleppen musst. Alles schlechter macht sie mit sicherheit nicht.

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Google Pay sackt aktuell nichts von der Interchange-Gebühr ein.

Dass Apple hier die Gatekeeper-Stellung auch zur Gewinnmaximierung nutzt, ist klar. Die weitaus interessantere Frage an einer Nivellierung für mich persönlich ist aber: Wer profitiert von einer Selbstregulierung des Marktes? Auch die Banken fungieren als Gatekeeper: Ich als Kunde kann Apple Pay ja nicht einfach selbst hinzubuchen und die Gebühr einfach selbst zahlen, wenn ich wollte. Die Gefahr ist einfach, dass sich bei einer Öffnung die Gewinnmaximierung auf Seiten der Banken durchsetzt. Kostenlose Lösungen im Eigenbau, teure Lösungen wie Apple Pay für die, die extra Zahlen. Das fördert die Verbreitung der technisch besseren Lösung vermutlich nicht. Mir fehlt hier das Vertrauen, dass Banken den Kunden im Sinn haben. Denn im direkten Vergleich der Stakeholder wirft Apple Nutzererlebnis und Sicherheit in die Waagschale, und was die Bankenseite? Im Fall von Google Pay sagen einige: Datenschutz. Bei Apple Pay ist die Situation anders.

Mir fällt dazu ein, wie Handys vor dem iPhone aussahen: vollgeknallt mit Netzwerkprovider-Software, Bloatware ohne Ende. Apple war der erste Handyhersteller, der den Telekomfirmen konsequent verboten hat, die Endgeräte mit individuellen Skins und eigenen Softwarelösungen für allen möglichen Kram von Klingelton bis SMS-Alternativen vollzuladen. Wer das Telefon verkaufen wollte, durfte nirgends sein Logo drauf drucken, keine Software vorinstallieren. Ich finde, auch das war eine Gängelung im Sinn des Anwenders.

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ah was auch noch so horror ist bei den eu richtlinien, dass ich jz überall 2 faktor authentifizierung machen muss absolut nervig. bei paypal jz immer sms aber bei amazon einfach einloggen und tausende euro ausgeben ohne 2 faktor. und es hält einfach nur so auf

schön und gut dass es echtzeit überweisungen gibt die tomorrow aber nicht akzeptiert.

die eu sollte lieber karten als gesetzliches zahlungsmittel festlegen

ein paar positive sachen gibts schon wie du roaming aber halt auch viele dinge die einfach nicht nutzerfreundlich sind ich will selbst entscheiden ob ich meine handynummer als 2 faktor eingeben will genauso horror ist die ID überprüfung bei prepaid sim karten absolut nervig und eklig

Wie immer, es hilft, sich erst mal einen Überblick zu verschaffen. Pflicht-Kartenakzeptanz steht auf der Agenda. (https://www.bargeldlosblog.de/6390-2/)

Nutzerfreundlichkeit ist häufig weniger eine Sache der Regulierung, sondern der konkreten Umsetzung durch die Anbieter. Wie bei der Bonpflicht kann man sich erst mal aufregen, dass da Papiermüll entsteht. Man kann aber auch einfach einen elektronischen Kassenbon auf QR-Code-Basis implementieren, die gesetzlichen Vorgaben auf diesem Weg erfüllen und nur auf Nachfrage, wenn jemand einen Papierbon braucht/will, diesen drucken. Alles im Rahmen der regulatorischen Vorgaben + ein nutzerfreundlicheres Angebot als vorher. Genauso gibt es bei 2FA sehr nutzerfreundliche Verfahren, und welche, die nerven.

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Hast du eine gute Quelle wie das mit dem elektronischen Kassenbon funktioniert und wie einfach man das umsetzen kann? Hatte das damals als die Pflicht eingeführt wurde aufgeschnappt aber dann nichts mehr davon gehört. Gleichzeitig regen sich alle auf und habe es noch bei keinem Laden gesehen, bzw. nicht mal bei „fancy Essensläden“ die sonst jeden „Nachhaltigkeitstrend“ wie Holzbesteck, essbare Eisschalen usw. mitmachen.

Zum Beispiel hier: https://bon-online.de

Großer Vorteil: Kunde braucht keine zusätzliche App. Es gibt eine Hand voll weitere Anbieter, die das z.B. direkt in ihrer Kassensoftware integriert anbieten.

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