Für mich ist ein das perfekte Gemeinschaftskonto das sogenanntes „Oder-Konto“ (siehe Definition bei Google). Beim Oder-Konto haften beide Kontoinhaber gesamtschuldnerisch.
Im Todesfall des Partners ist beim Oder-Konto der noch lebende Kontoinhaber automatisch allein verfügungsberechtigt. Weiterhin sollte das Gemeinschaftskonto über zwei Kreditkarten verfügen (für jeden Inhaber eine). Warum steckt Ihr denn so viel Energie in neue Kartendesigns, obwohl das alte Design doch nicht mal schlecht war. Diese Energie könnte man in das Gemeinschaftskonto (ein richtiges Gemeinschaftskonto) investieren, damit nicht so etwas halbherziges dabei heraus kommt, wie heute angekündigt wurde. Denn dann kann man es auch gehen lassen:-(
@tilman1 Ich dachte, dass das der Unterschied ist…
Und es fühlt sich nicht wie ein richtig offizielles, vollwertiges und gleichberechtigtes Konto an, wenn es nicht beiden gehört sondern es eine Rangfolge der Partner gibt und das Geld nur einem von beiden gehört.
Als gemeinsames Gehaltskonto kann man es dann wohl nicht nutzen. Auch Lastschriften wären wohl nur für eine Person (Kontoeigentümer) nutzbar. Oder liege ich da falsch?
Ich denke der Unterschied zu einem vollwertigen Gemeinschaftskonto zeigt sich in vielen Feinheiten. Beispiel: bei Bafög-Anträgen muss man ja das aktuelle Vermögen angeben. Wenn nun das Vermögen beider Personen ausschließlich einem als eigentlichem Kontoinhaber zugerechnet wird (und so wäre es denke ich rechtlich), so sinken die Chancen Bafög zu bekommen für diese Person unter Umständen erheblich.
Derartige Sonderfälle gibt es bestimmt noch einige…
Also, ich halte es mit meiner Freundin so: jeder hat sein eigenes (Gehalts)-Konto. Davon zahlen beide ihren Anteil auf ein drittes Konto ein, unsere „Haushaltskasse“. Dahinter liegt noch ein Tagesgeldkonot als „Kriegskasse“ oder „Notgroschen“.
Bei diesem Konto bin ich nur Bevollmächtigter. Das funktioniert super, reicht für unsere Zwecke vollkommen. Lastschriften kann ich auch als Bevollmächtigter einrichten, gar kein Problem.
So habe ich nun auch für tomorrows Lösung verstanden. Diese deckt alles ab, was wir brauchen.
Ich versuche, eure (und unsere) Argumente gegen und für unsere aktuelle Lösungsidee (via Kontovollmacht eines Kontos) hier einmal zusammenzufassen:
Contra
- Im Todesfall einer der beiden Personen könnte man nicht auf das Geld zugreifen (wir checken das, ob das eine Vollmacht über den Tod hinaus abdeckt)
- Setzt ein höheres Vertrauen voraus, da der Kontoinhaber für alle Bewegungen verantwortlich ist
- Es ist nicht als Gehaltskonto nutzbar (Überweisungen unter 10.000 Euro werden nicht auf Namen überprüft, ansonsten sollte es auch möglich sein, das Gehalt unter dem „anderen“ Namen zu überweisen, oder? Ansonsten checken wir, ob wir dafür eine Lösung finden)
- Bei Bafög-Anträgen zählt das Geld nur für eine Person und es könnte die Chance für Bafög senken
- „Notlösung“, „Fühlt sich nicht richtig an“, „kein Vergleich zum Gemeinschaftskonto“
Pro
- Es ist deutlich einfacher, das Konto zu eröffnen und zu verwalten
- Wir können später auch Konten für 3+ Personen anbieten, für WGs oder ähnliches
- Wir können viel schneller damit schnell auf den Markt gehen (ein „echtes“ Gemeinschaftskonto wäre wahrscheinlich frühestens nächstes Jahr drin — wir sind da auf unsere Partner angewiesen)
Habe ich etwas vergessen?
Laut N26 wird alles über 1000 € auf Namen geprüft. Wird bei Solaris nicht sehr viel anders sein, oder?
Ja, dass die Contra-Liste länger ist als die Pro-Liste und zwei Punkte der Pro-Liste nur darauf zielen, das Feature schnell auf den Markt zu werfen.
Du weißt, was das normalerweise bedeutet…
Ja, und zwei Punkte der Contra-Liste können wir davon auch anders lösen. Also beschränkt sich die Contra-Liste auf Bafög, Vertrauen (braucht man auch bei beiden Modellen) und ganz viele Gefühle, oder?
Der Punkt Gehaltskonto ist schon ziemlich wichtig bei einem Gemeinschaftskonto, oder?
Aber es spricht doch nichts dagegen erstmal eine Notlösung anzubieten oder? Dann sind die früher glücklich denen das reicht. Mir ist nur wichtig, dass der Prozess dann weitergeht und das nicht als mittelfristige Lösung gesehen wird, sondern alles daran gesetzt wird schnell ein richtiges Gemeinschaftskonto anzubieten.
Jo. Und wenn später eh noch ein vollwertiges Gemeinschaftskonto kommt, wäre es zudem so oder so doppelt gemoppelt. Wenn man schnell eine Notlösung auf den Markt werfen will, dann wäre imho so was wie geteilte Pockets sinnvoller, da die auch dann noch eine Existenzberechtigung haben, wenn das vollwertige Gemeinschaftskonto da ist, etwa um WG Sachen zu regeln oder andere finanzielle Sachen im Freundeskreis (geteilte Online Accounts oder so), vorallem falls auf die Pocket mehr als zwei Personen zugreifen können.
Doch. Die verschwendete Zeit und Ressourcen. Eine richtige Lösung ist immer vorzuziehen.
Ich glaube nicht, dass es bei meinem obigen Beispiel nur bei Bafög bleibt. Ich kenne mich da leider nicht allzu sehr aus, könnte mir aber vorstellen, dass das eigene Vermögen bei diversen Sachen relevant werden kann: Arbeitslosengeld? Sozialhilfe? Stipendien? (Lohn-)Steuer?
(Alles pure Vermutungen von mir; müsste man jemanden fragen, der sich da mehr auskennt.)
Wir haben am Anfang der Konzeption unserer Shared Accounts viele Interviews mit potenziellen Nutzern über deren Probleme, Vorstellungen und Herausforderungen geführt — und unser Gefühl ist, dass wir mit einem geteilten Konto einen guten Problem/Solution Fit erreichen. Hier im Forum scheint sich dagegen ein anderes Bild zu zeigen und wir nehmen das nochmal als Feedback mit.
Als agiles Startup ist es uns in allen Fällen sehr wichtig, unsere Hypothesen in der echten Welt zu testen (über Adoption Rate oder andere Proxy-KPIs, etc) und dann darauf zu reagieren. Wenn wir nur jahrelang Dinge voller Hoffnung entwickeln und wir dann nach dem Launch feststellen, dass sie niemand braucht, haben wir Jahre unserer Zeit in die Tonne geworfen. Und wir müssen uns sehr ehrlich die Frage stellen, wie wir am schnellsten auf den Markt kommen, um zu lernen („fail fast“) und Dinge zu verbessern. Natürlich heißt das auch, nicht mit völlig unfertigen Dingen zu starten — allerdings ist zumindest meine Überzeugung, dass wir mit einem geteilten Konto alles andere als unfertig (= unusable) sind. Verbessern kann man und muss man immer, und das geteilte Konto muss auch nicht das Ende der Fahnenstange sein. Aber vielleicht finden wir auch raus, dass andere Dinge noch viel schneller verbessert werden müssen, wer weiß. Klar — wir können auch die nächsten 2 Jahre damit verbringen, Gemeinschaftskonten unfassbar geil und gut zu entwickeln. Dann möchte ich hier aber so lange auch keine Beschwerden mehr hören, dass es nicht voran geht und man nichts hört
Ich bin prinzipiell bei der Lösung sehr hin- und hergerissen. Irgendwie passt das Konzept in die moderne Welt (so zumindest mein Eindruck aus meinem studentischen Umfeld). Viele heiraten (wenn überhaupt) spät und leben lange alleine oder in WGs. Die meisten von Tomorrows Kunden dürften eher jünger sein, da sind Fragen bzgl. Todesfall vielleicht noch nicht so auf dem Schirm.
Viel wichtiger dürfte da sein, das Konto einfach mit Mitbewohnern teilen zu können, den Kontoöffnungsaufwand gering zu halten etc.
Vielleicht bin ich einfach schon in einem anderen Lebensstadium aber für mich sind Fragen wie gemeinsamer Besitz des Kontos, absolutes Vertrauen in die Bank, Gehaltskonto ohne Probleme (und ohne „sie können das Geld gerne an unser gemeinsames Konto überweisen, das läuft auf meinen Mann“ ), richtige Auflistung des Vermögens ggü. Staat und co (wenn es uns gemeinsam gehört dann soll es auch rechtlich so sein) und vieles mehr einfach essentiell.
Ja, auch ich würde mit meiner Frau vermutlich so ein wie von @tilman1 vorgeschlagenes Konto teilen - für die schnelle Bezahlung (hoffentlich irgendwann) per Apple Pay oder falls die Karte unserer eigentlichen Bank mal nicht funktioniert. Unser gemeinsames Guthaben darauf zu verwalten, es als Gehaltskonto zu verwenden oder für andere „ernste“ Angelegenheiten, dafür käme es für mich sicher nicht in Frage… (Aber - ohne jetzt stänkern zu wollen - da ist Tomorrow bei mir dank der vielen Unzuverlässigkeiten eh noch lange nicht angekommen. Insofern wäre es vorerst nicht unendlich schlimm.
Ach ja, und ob man dann langfristig wirklich noch eine zweite „echte-Partnerkonto-Lösung“ aufbaut, die so nah an der dann bestehenden ist, ich weiß nicht, das klingt für mich irgendwie nicht allzu realistisch. )
Anmerkung von Tomorrow: Dieses Zitat wurde auf Wunsch des Autors gemäß DSVGO entfernt.
Sehe ich genauso! Ob es nun 90 oder 70 % sind sei mal dahin gestellt. Das mit den Kartendesigns ist mir nämlich auch aufgefallen.
Den Trade-off zwischen „schnell, schnell“ und „vollwertiger“ Lösung sehe ich auch. Hier kann ich aber @tilman1 s Erklärung von vorne bis hinten nachvollziehen.
Mir sagt dieses ganze zusammengewürfelte Konzept nicht zu.
Für mich ist es auch unbegreiflich wie man nach den Pockets, die immer noch nicht rundlaufen und wo so viele Nutzer Verbesserungsvorschläge geäußert haben, sich jetzt mit dem „Gemeinschaftskonto“ das nächste Flickwerk ins Haus holt.
Wieso geht ihr ein so großes Projekt an, obwohl das letzte Projekt nicht funktioniert?
Und wenn es so viele Probleme mit den rechtlichen Punkten gibt, dann wird diese Krücke nur noch mehr Probleme ins Haus holen.
Ich wünsche mir erstmal eine Verbesserung der Pockets. Und dann könnte man ein gemeinschaftliches Pocket mit IBAN generieren von dem beide Teilnehmer Geld auf ihr Konto schieben können. Und eben auch Lastschriften wie Mieten etc. abbuchen lassen.
Das dürfte für viele doch für den Anfang ausreichen? Und dann kann man sich bei den richtigen und rechtlich abgesicherten Gemeinschaftskonten noch Zeit lassen und ein ausgereiftes Produkt liefern.
Ihr hattet versprochen, dass es dieses Quartal ein Gemeinschaftskonto geben wird. Das was Ihr nun anbieten wollt, kann man nicht Gemeinschaftskonto nennen. So eine Notlösung will bestimmt nicht jeder und gleich gar nicht mit so viel Contra. Daher werden die meisten ihre Gehaltskonten bei Banken lassen, die echte Gemeinschaftskonten anbieten. Macht uns bitte keine Hoffnung mit
Einführung eines Gemeinschaftskontos, wenn es dann keins ist. Wir haben uns schon so sehr darauf gefreud und sind nun mit solch ein Produkt maßlos enttäuscht:-(