Listenpunkt 2 beschreibt das hier anders. Tomorrow hat damals gesagt, dass die Interchange-Gebühr, die bei Apple bleibt, von Tomorrow aufgestockt wird.
Ob das noch so ist, kann @Jannis vllt. genauer sagen
Danke @tinu für deine schnelle Antwort und den verlinkten Beitrag.
Meine Frage war vielleicht schlecht formuliert, mich würde interessieren ob Tomorrow die Gebühr an Apple zahlt (aus der Interchange Fee) oder ist das ein extra Punkt unter den gesamten Kosten einer mobilen Zahlung?
Allerdings kann die andere Frage auch gerne mit dem aktuellen Stand beantwortet werden von @Jannis
Zahlung enthält Interchange-Gebühr (X)
Von X bekommt Apple einen Teil Y
Tomorrow nimmt den Rest von X-Y, stockt den Betrag von Y selbst nochmal auf und macht damit eine Impact-Zahlung.
Das heißt, die gesamte Kundschaft von Tomorrow zahlt bei mobilen Zahlungen implizit mit. Das wird für Google Pay auch gelten, sofern Tomorrow noch aufstockt.
Aber, wie gesagt, das ist nur mein Verständnis der Sachlage, @Jannis kann dazu vielleicht noch mehr sagen.
Solaris erhält als Issuer der Karte 0,2% Interchange-Gebühr. Ist Apple Pay im Spiel, führt Solaris einen Teil der Interchange an Apple ab. Wie viel genau ist wohl nicht bekannt. Geschätzt werden ca. 0,05%. Tomorrow erhält nur einen Bruchteil der Interchange-Gebühr nach Abzug weiterer technischer Kosten durch Solaris für die Serviceleistung, die Kartenzahlung abzuwickeln.
Tomorrow gibt an, unabhängig vom verwendeten Medium 0,05% für den Klimaschutz zu investieren. Apples 0,05% dürften hier im Vergleich zu den technischen Kosten „das Kraut kaum fett“ machen.
Die pauschale Aussage, dass hier irgendwer für irgendwen etwas mitzahlt, halte ich ohne einen gesamten Überlick für stark vereinfacht. Betrug bei Mobile Payment ist in der Regel geringer als bei physischen Karten. Zahlen jetzt die Mobile-Payment-Nutzer die durch Betrug entstandenen Mehrkosten der Kunden mit, die die physische Karte bevorzugen?
„Card-not-present-Betrug“ ist meines Wissens mit um die 60% (nach Wert) nach wie vor die „schwerwiegendste“ Form des Kartenbetrugs, auch wenn die Fälle durch Betrug mit Mobile Payment steigen und ganz neue Herausforderungen für Verbraucher:innen bringen, auf die ich hier aber nicht weiter eingehen will.
Richtig ist, dass Google Pay keinen Anteil an der Interchange-Gebühr verlangt. Dafür wird Google Pay als weniger datensparsam bewertet. Und Google Pay erlaubt eine Nutzereinstellung, die Zahlungen unterhalb der Schwelle für SCA ohne SCA erlaubt. Regulatorisch einwandfrei, im Alltag vermutlich kaum relevant, aber eine minimal schlechtere Absicherung im direkten Vergleich zu Apple Pay.
Danke @Frnk für die ausführliche und detaillierte Erklärung
Wenn du mal Lust & Zeit hast, kannst du bitte gerne einmal in einem extra Beitrag zu den kurz erwähnten Gefahren beim Mobile Payment eingehen oder mir Links per Message schicken.
Hier ein gängiges Beispiel: Betrüger schaffen es, eine digitale Karte in der Wallet auf dem eigenen Telefon zu installieren.
Bankkund:innen werden hier durch Phishing / Social Engineering dazu gebracht, die Installation dieser digitalen Karte auf dem fremden Telefon in der wiederum eigenen Banking-App mit einer TAN korrekt zu bestätigen.
Dann gehen die Betrüger mittels Apple Pay einkaufen. Eine eher klassische Social-Engineering-Methode. Apple Pay, die TAN-Übertragung oder die Banking-App sind selbst nicht kompromittiert. Wie die Betrüger die TAN triggern ist unterschiedlich. Ein fake Onlineshop, Anruf „vom Kundendienst der Bank“, usw.
Für Kund:innen bedeutet hier nun die eigentlich bessere Sicherheit von Apple Pay und der Fakt, dass der technische Prozess selbst nicht kompromittiert wurde (die Bank hat eigentlich alles richtig gemacht), dass sie es schwerer haben gegenüber der Bank, die eigene Mitschuld (Fahrlässigkeit) zu widerlegen.
(Ich schreibe hier Apple Pay, aber das ist natürlich nur stellvertretend für alle Mobile-Payment-Verfahren, die so ähnlich funktionieren.)