Dispokredit: neues Feature auf dem Weg?

Es sind separate Konten. Es gibt irgendwo hier im Forum einen Beitrag, in dem das mal erklärt wurde (keine Sorge, wenn du den nicht findest, ist lange her :slight_smile: ): Wenn du mindestens ein Pocket hast, hast du automatisch ein zweites Konto. Alle deine Pockets (egal wie viele) sind Teil dieses zweiten Kontos. Dieses zweite Konto ist allerdings kein Zahlungsverkehrskonto, hat also keine Zahlungsfunktionen.

Ich gehe stark davon aus, dass das Guthaben in den Pockets nicht für die Dispo-Zinsberechnung herangezogen wird, d.h. wenn du in deinen Pockets 1000 Euro liegen hast und auf dem Hauptkonto 1 Euro im minus bist, dann zahlst du vermutlich für diesen Euro Dispo-Zinsen. Ich weiß es aber nicht sicher. Vielleicht können @Marvin oder @Linda dazu was sagen.

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Nichts ist schlecht daran. Aber eine wichtige Info. Ich bin für umfassende Verbraucher:inneninformation, und bei Angeboten mit begrenzter Laufzeit gehört diese Info unbedingt mit dazu, um informierte Vergleiche anstellen zu können.

Cedit-Rating gibt es eigentlich überall. Es funktioniert teils anders, und es gibt andere Produkte und Mechanismen, die Bonität aufzubauen. Die USA sind ein Beispiel, dort gibt es drei privatwirtschaftliche Rating-Agenturen, die, gekoppelt an die Sozialversicherungsnummer, credit histories erstellen. Das ist igrnedwie vielleicht simpler und scheinbar transparenter, aber wie gut das funktioniert (oder nicht), kann man auch an der Überschuldungsquote ablesen. Der Score entscheidet auch dort, zu welchem Zinssatz und ob man überhaupt einen Kredit bekommt. Ähnlich läuft es in UK. In Österreich gibt es den Kreditschutzverband. In Brasilien gibts das Credit Information System.

Es ist nicht so kompliziert herauszufinden, wem die Schufa „gehört“:

  • 27,2 % Genossenschaftsbanken
  • 26,4 % Sparkassen

Rest auf Andere verteilt

Es bezahlt, wer deren Service nutzt.

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Das geplante Notgroschen Feature könnte gut sein, dass die Pockets erst verrechnet werden.

Ich fände das auch mehr als Fair. Meines Wissens nach hieß es bei Tomorrow auch mal, dass die Pockets softwaremäßig geregelt sind. Zwar gibt es auf dem Papier - wie oben beschrieben - ein zweites Virtuelles (?) Konto, dies hat aber keinerlei Zahlungsfunktion und sollte dann auch nicht wie eines behandelt werden.

Würde mich auch mal rechtlich interessieren, ob es dann wirklich als überzogenes Konto gilt, wenn in den Pockets (die nur eine virtuelle IBAN haben) noch mindestens die Summe des Dispos schlummert.

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Eröffnest du ein Pocket, wird ein neues Konto erstellt, das separat vom Girokonto im Hauptbuch der Bank geführt wird. Es hat also eine eigene Kontonummer. Eröffnest du ein zweites, drittes, viertes … Pocket, sind diese keine zusätzlichen Konten sondern nur noch getrennt dargestellte „virtuelle“ Teile des Pocket-Kontos. In Saldenberichten der Bank werden deswegen zum Beispiel alle Pockets in Summe genannt, aber getrennt vom Hauptkonto.

Falls es jemanden interessiert, ich habe gestern noch zweimal den Antragsprozess gestartet und jeweils die 60 Sekunden abgewartet, es schlug beide Male fehl. Nun habe ich allerdings heute/soeben die E-Mail bekommen mit dem „Angebot“ und dem Vertragskram von Solaris. Anschließend habe ich in der App die Funktion aktivieren können.

@Marvin @Linda das Erlebnis von @philippkanter ist keine besonders schöne User Experience. Evtl. könntet ihr euch das mal genauer ansehen, was da genau passiert ist.

@philippkanter wenn du dich mal mit deinen persönlichen Daten an den Support wenden würdest (Mail reicht vermutlich, ist ja nicht eilig), dann könnten sie deinen konkreten Fall weiter nachverfolgen. Das ist hier, im öffentlichen Forum, natürlich nicht möglich.

Bin aus Österreich und hatte die Antwort binnen Sekunden - leider abgelehnt. Bei N26 bekam ich vor etwa 4 Jahren schon einen Dispo. N26 wurde aber schon lange bei mir durch tomorrow abgelöst.
Mir ist die Mittelverwendung von tomorrow einfach lieber, da weiß man was man mit seinem Geld finanziert.
Für Kunden aus dem Ausland wie ich, könnte man ja folgendes Modell einführen, das mir auch schon helfen würde:

  • Dispo NUR im Rahmen des Guthabens auf den Pockets

  • Ergo NULL Ausfalls-Risiko, weil Pockets nur über das Hauptkonto ausgezahlt werden und somit genutzten Dispo decken

  • Man könnte fairerweise einen deutlich geringeren oder gar keinen Zins verlangen, weil in Wahrheit ja ein positiver Saldo vorhanden ist. GLS verrechnet für bis zu 10.000 € gar keine Zinsen

“Secured Credit” ist natürlich eine prima Sache, aber unterm Strich dann natürlich kein Kredit.

In den USA, wo das eine gängige Methode ist, dient das ja vor allem dazu, eine Kredithistorie aufzubauen. Dazu braucht es Auskunfteien, die dann den verantwortungsvollen Umgang mit der Kreditlinie aufzeichnen und so helfen, einen guten Score zu bilden. In DE gibt es diese Form des Reportings nicht.

In Bezug auf Tomorrow wäre ein durch ein “gesperrtes” Pocket eingeräumter Überziehungskredit dann eigentlich kein Kredit, aber zumindest eine technisch elegante Lösung, geplatzte Lastschriften zu verhindern. Komfortgewinn ja, aber keine Option zur Überbrückung tatsächlicher finanzieller Engpässe.

N26 hat ja schon der Gründer Wegen eine starke Affinität zu Österreich und hat dort einen wichtigen Firmenstandort. Vielleicht arbeiten die für dort ansässige Kund:innen mit dem österreichischen Pendant der Schufa zusammen? Das wäre eine einfache Erklärung dafür, warum dort auch Dispos angeboten werden.

Aus welchem Grund kann ich den Dispo nicht frei wählen, zumindest in dem Rahmen der genehmigt wird?
Das was mir angeboten wird ist zu viel, möchte weniger.
Oder trägt tomorrow das Risiko bei Missbrauch und Kontoplünderung?

Ja, also die GLS nimmt regelmäßig Zinsanpassungen vor, und das Ergebnis bleibt stets das Gleiche: Der Dispokredit bis zu 10.000 Euro bleibt zinsfrei, und nur der Betrag, der diese Summe übersteigt, wird verzinst und entsprechend angepasst.

Mit dem „stets“ wäre ich vorsichtig. Richtig wäre eher, dass es „zuletzt“ so war. Ist ne gute Aktion, aber sich darauf verlassen ist keine gute Idee.

Natürlich kann sich das ändern. In den acht Jahren, in denen ich dabei bin, war das jedoch nie der Fall. Der Fokus liegt eher darauf, dass sie „bisher“ ihr Versprechen eingehalten haben, Notsituationen nicht auszunutzen.

Ich sehe hier auch die Gefahr, dass sich Kund:innen billig Geld leihen, es z.B. auf ein Tagesgeld packen. Kund:innen, die aufgrund geringer Bonität keinen Dispo bekommen, haben diese Option nicht. Die Gemeinschaft aller Kunden finanziert das dann aber mit, wenn zwei bislang noch nicht in der Gewinnzone wirtschaftende Unternehmen Solaris und Tomorrow billig Geld vergeben.

Ich kenne den 0%-Zinssatz auch von der Sparkasse. Da ist die Summe aber geringer, vielleicht 500 Euro. Und wird bei den hochpreisigen Premiumkonten dann höher. Das finde ich noch einen Zacken „gerechter“.

Welche Risiken Tomorrow trägt und welche du trägst verändern sich nicht, nur weil du einen Dispo hast.

Ich nehme mal an, dass die vollen 10.000€ Dispo zu 0% auch nur die wenigsten Kunden bekommen werden. Und die, die die vollen 10.000€ bekommen, werden die 300€-400€ Zinsguthaben durch Überweisen auf andere Tagesgeldkonten (was meines Wissens nach auch illegal ist?) nicht nötig haben.

BTW finde ich den Zinssatz von Tomorrow alleine in der Hinsicht mies, dass auf Guthaben immer noch keine Zinsen gezahlt werden. N26 rollt da selbst gerade in Spanien was aus, was bald wohl auch in andere Länder kommen wird. Und N26 ist jetzt nicht unbedingt bekannt für Wohltätigkeit. :grin:

Ich frage mich, ob der Dispo in dieser Form wirklich so von vielen gewünscht war oder der eigentliche Wunsch war, dass (unerwartete) Lastschriften und Abbuchungen das Konto ins Minus bewegen kann und ich dann paar Tage Zeit habe, dass wieder durch eine Überweisung zu korrigieren.

Ja ich weiß, effektiv wird hier trotzdem Geld verliehen, bei der DKB kann ich aber temporär ins Minus rutschen und dies zeitnah wieder ausgleichen.

Ich finde es aber allgemein kritisch, wenn man eh gerade etwas nicht zahlen kann dafür dann das Dispo zu nutzen um dann noch mehr Geld auszugeben (ja, i know, gibt Ausnahmen…)

Aus anderer Sicht betrachtet, bezahlt man dann sozusagen für das Feature und den Komfort ins Minus rutschen zu können. So gesehen könnte man in den höherpreisigen Konten so etwas wie „5 Tage Zeit dein Minus kostenfrei auszugleichen“ anbieten…ein sehr egoistischer Vorschlag eines Zero-Nutzers :smiley:

Aber naja, ich werde es nicht nutzen und warte auf andere Features

Der Dispositionskredit ist (direkt nach der geduldeten Überziehung) die effektivste Methode für eine Bank, Geld zu verdienen. Da Tomorrow ja bei der letzten Offenlegung der Geschäftszahlen nach wie vor den Break Even nicht erreicht hatte, ist die Vorstellung, dass diese potenzielle Einnahmequelle irgendwo inklusiv mit drin steckt eher unwahrscheinlich. Zumal es ja dann wieder hieße, alle Zero-Konten finanzieren einander den Dispo, obwohl ihn gar nicht alle brauchen…

Ich finde es ehrlich gesagt sehr gut, wenn das Leihen von Geld nicht so automatisch und niedrigschwellig angeboten wird. Ganz bewusste Schritte gehen zu müssen und das niemals inklusive zu haben ist, denke ich, ein guter Schutz gegenüber den Vorgehensweisen anderer Kontoanbieter.

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Die GLS hat „rund 350.000 Kundinnen und Kunden“. Ohne Daten zu kennen, tippe ich auf überdurchschnittliche Bildung und gute Einkommen, das Konto ist relativ teuer im Marktvergleich. Bei 3000 Euro Nettoeinkommen ist der Dispo vielleicht 9000. Das 3-fache des Monatseinkommens bei Festangestellten ist jedenfalls mein Erfahrungswert. Wenn ich jetzt 0% für 10.000 zahle, habe ich keinen Anreiz, den Dispo wieder auszugleichen. Da lasse ich die 10.000 einfach auf dem Tagesgeld bei der Umweltbank liegen. (Aktuell ist das Tagesgeld bei der GLS 0%.) Der Dispo ist also billiges Geld gerade für Leute mit gutem Einkommen und ausreichend weiteren Reserven. Wie ich den Dispo verwende, ist mir überlassen, zum Beispiel auch für den Kauf von Aktien.

Heyhey ihr Lieben :wave: Ein Feature-Launch ist dann doch jedesmal ein bisschen turbulent für uns, aber jetzt möchte ich mich auch nochmal zu dem Thema melden. Besser spät als nie :green_heart:

  • :de: Ja, leider bieten wir aktuell nur einen Dispo für Menschen mit Wohnsitz in Deutschland an. Das hat etwas mit der SCHUFA Abfrage zu tun.
  • :abacus: Nochmal ein paar Insights zur SCHUFA Thematik: Wir sehen die SCHUFA auch nicht komplett unproblematisch. Daher sind wir ja nach wie vor einer der wenigen Banking-Anbieter, die auch ohne SCHUFA Abfrage ein Girokonto anbieten. Bei der Kreditvergabe ist es jedoch auch für uns wichtig etwas genauer hinzuschauen, um das Ausfallrisiko besser verstehen zu können. Natürlich betrifft die SCHUFA-Abfrage nur Kund_innen, die einen Dispo beantragen. Alle anderen Kund_innen sind davon weiterhin explizit nicht betroffen.
  • :two_women_holding_hands: Der Dispo ist aktuell nur für das persönliche, nicht das gemeinsame Konto verfügbar. Wir sehen, dass das nicht optimal ist für Menschen, die den Großteil ihrer Finanzen über das gemeinsame Konto regeln. Dass das bei dir @Richi zu einem Missverständis geführt hat, tut uns leid. Idealerweise sollte diese Info leicht erkennbar sein, wir nehmen uns das als Feedback mit, und schauen, wie wir diese Info deutlicher in der App unterbringen können.
  • :construction_worker_man:Beim Launch hatten wir tatsächlich ein paar Hick-Ups, daher hat das mit euren Anfragen auch nicht so smooth geklappt wie erwartet @Y4nnick @Svenw @philippkanter. Das Problem war ganz klassisch eine Überlastung des Systems in den ersten Stunden weil so viele Menschen gleichzeitig einen Dispo beantragt haben. Wir haben die Kapazität daraufhin erhöht und es sollte nun nicht mehr zu solchen Erlebnissen kommen.
  • :frowning_face: Warum werden Anfragen abgelehnt? Neben dem SCHUFA Score schauen wir, wie in der App beschrieben, auch noch auf die Kontobewegungen der letzten 90 Tage. D.h. solltet ihr eurer Konto erst kürzer als 3 Monate haben, kann es sein, dass ihr zunächst keinen Dispo angeboten bekommt. Außerdem schauen wir uns an, ob ausreichend Aktivität auf dem Konto ist, besonders regelmäßige Geldeingänge und Transaktionen. D.h. solltet ihr eure Finanzen primär über das gemeinsame Konto regeln, kann es sein, dass es nicht klappt. Ihr könnt aber jederzeit erneut anfragen und schauen, ob sich etwas verändert hat.
  • :email: Das Feedback ist absolut berechtigt @M-u-m-p-i-t-z. Dieser Aufschlag des Dispos ist ein MVP, es kann durchaus sein, dass wir eine flexible Limitwahl nachträglich hinzufügen. Deswegen immer her mit euren Wünschen und Feedback!
  • :mag: @ttran das was du von der DKB beschreibt ist meines Wissens exakt das Gleiche, wie unser Dispokredit. Ich habe selber ein Konto bei der DKB und habe den Eintrag der DKB für den Überziehungkredit genauso in meiner SCHUFA Auskunft entdeckt. Wir machen den Prozess und die Aktivierung nur transparent, bei anderen Banken unterschreibt man das Ganze mitunter einfach zusammen mit den vielen Dokumenten bei der Kontoeröffnung.

So, ich hoffe das beantwortet nochmal die eine oder andere Frage. Sollte ich etwas vergessen haben, bitte gebt mir einen Hinweis :smiling_face: :potted_plant: #TransparencyIsQueenAndKing

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