Ich interessiere mich sehr für Euer Projekt. Eigentlich interessiere ich mich im allgemeinen für nachhaltige Unternehmen - von der Versicherung bis zum Arbeitgeber. Ich möchte mal etwas anderes zum Thema machen, als die Punkte in Trello oder aktuelle Probleme und Neuerungen:
Ich bin Kunde bei der GLS Bank und im Allgemeinen nicht unzufrieden, auch wenn ich mich kritisch mit der Anthroposophie - die zweifelsfrei zur Geschichte und Gegenwart der GLS gehört, beschäftige.
Tomorrow war und ist für mich eine mögliche Alternative, die nicht mit einer auch kritisch zu sehenden Weltanschauung daher kommt.
Nur: Tomorrow ist erst einmal ein Dienstleister der nicht als Bank agieren kann. Das habe ich an vielen Baustellen beobachtet. Somit steht immer das Entwickeln der App im Fokus, für mich aber nur ein Nebenschauplatz einer Bank.Die größeren Fragen sind doch, wo geht es hin (Tomorrow)?
Tomorrow hat sich ja einen Manager an Board geholt, der bei Solaris für die BaFin Lizenz zuständig war. Gibt es aktuelle Überlegungen, sich in den nächsten Jahren die Lizenz zu holen/ eine Bank zu werden?
2 große Frage: Gibt es überhaupt eine Zukunft? Der Markt ist ja fast überflutet mit Mitwettbewerbern. Diese sind in meinen Augen schneller mit Features, App Entwicklung und Bankenlizenzen. Der Funktionsumfang wird immer weiter ausgebaut. Hier werden nicht nur Einnahmequellen erprobt. Auch auf dem Kompetenzfeld von Tomorrow wird gefischt, von Fintechs aber auch von traditionellen Banken oder anderen big Playern. Der CO2 Fußabdruck wird bereits von etlichen Banken angegeben oder kompensiert (deutsche, Mastercard, OLB usw.). Es gibt Holzkarten als features und das Thema wird allgemein sehr bespielt. Wie schafft Tomorrow es, hier ein Alleinstellungsmerkmal zu behalten. Andere Fintechs haben 15 Mio. Kunden und sind trotzdem nicht in der Gewinnszone. Neben Bezahlkonten haben sie lange weitere Einnahmequellen. Wie möchte Tomorrow in den Gewinnbereich kommen?Es zeigt sich auch das die Hälfte aller Kunden das Konto oft nicht nutzen…
Ich frage mich, was geht eigentlich schneller: Das eine Bank wie die GLS oder andere auch digital eine App usw bieten und bzw mehr fintech werden oder das ein fintech eine echte Bank wird?
Ich werfe noch etwas naiv in den Raum:
Warum hat Tomorrow eigentlich so eine Solaris als Dienstleister-Bank, die oft nur unzureichend lieferte und warum sucht man nicht die Nähe zu ethischen Banken. Letztlich könnte Tomorrow doch auch eine Art Modernes IT Lab bzw. eine Abteilung einer ethischen Bank sein und die Kompetenzen bündeln. Sich quasi kaufen lassen und die Kompetenzen zusammen bringen für ein besseres morgen. Das stärkste beider Welten vereinen?
Mein Gefühl ist das es ganz ganz schwer wird, sonst über “Tomorrow) morgen hinaus zu existieren, also ein Modell zu entwickeln, dass sich trägt. Ich wünschte es euch, nur die Vorstellung fehlt mir.
Auch weil alles etwas zu langsam läuft!? Hätte man nicht schon expandieren müssen und wenn, dann mit einem echten Mehrwert und den echten Angeboten einer Bank die auch Geld bringen, denn tragen muss es sich ja irgendwie und irgendwann.
Letzte Frage: warum werden bisher eigentlich nur 25% des Geldes investiert und der Rest bei der ESB gelagert?
Liegt es daran, dass es eben seine Zeit dauert, Kredite oder Projekte auszuwählen und das eben nicht von heute auf morgen klappt, wenn man sorgfältig vorgeht?
Im Sinne der Transparenz finde ich es durchaus interessant, wie Tomorrow sich eben positioniert, wenn es darum geht, dass Geschäftsmodell abzustecken und eben zu benennen, wie es sich finanzieren soll. Ich glaube, es graben zu viele in der gleichen Grube, auch wenn die Konkurrenz keine ernsthaften Absichten hat und nur grün wäscht, so graben sie doch die selben Kunden aus.
PS: Tippfehler bitte ich zu entschuldigen. Auf dem Handy bin ich ein schlechter Schreiber.